Ferdinand Freiligrath: Neuere politische und sociale Gedichte. Erstes Heft. Zweiter Abdruck. | |
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Ich bin die Nacht, die Bartholomäusnacht;
Es hat in Deutschland eine Fürstenmacht
Zwölf Tage heuer mich zu früh gefeiert!
Man hat ein Wort: die Mitternacht ist stumm!
Doch schrei’ ich laut: Wer soll dies Blut euch stillen?
Durch einen Fürsten, um des Glaubens willen!
O deutsches Land, was trugen dir schon ein
Wie deine Fürsten, so dein Glauben! –
Allein du liebst es, stets ein Kind zu sein!
Ich bin die Nacht, die Bartholomäusnacht;
Mein Fuß ist blutig, und mein Haupt verschleiert.
Es hat in Deutschland eine Fürstenmacht
Zwölf Tage heuer mich zu früh gefeiert!
Thu’, was du mußt! folg’ deinem Wahrheitsdürsten!
Hau’, wie dich’s drängt, dir deinen Weg zu Gott!
Nur, – suchst du Gott, was fragst du deine Fürsten?
Ferdinand Freiligrath: Neuere politische und sociale Gedichte. Erstes Heft. Zweiter Abdruck.. Selbstverlag des Verfassers, Köln 1849, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neuere_politische_und_sociale_Gedichte_Freiligrath_1849.pdf/15&oldid=- (Version vom 1.8.2018)