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Trotz alledem und alledem,
Trotz Blutschuld, Trug und alledem –

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Er steht noch und er hudelt uns

Wie früher fast, trotz alledem!

Die Waffen, die der Sieg uns gab,
Der Sieg des Rechts trotz alledem,
Die nimmt man sacht uns wieder ab,

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Sammt Kraut und Loth und alledem!

Trotz alledem und alledem,
Trotz Parlament und alledem –
Wir werden unsre Büchsen los,
Soldatenwild trotz alledem!

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Doch sind wir frisch und wohlgemuth,

Und zagen nicht trotz alledem!
In tiefer Brust des Zornes Gluth,
Die hält uns warm trotz alledem!
Trotz alledem und alledem,

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Es gilt uns gleich trotz alledem!

Wir schütteln uns: Ein garst’ger Wind,
Doch weiter nichts trotz alledem!

Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand Freiligrath: Neuere politische und sociale Gedichte. Erstes Heft. Zweiter Abdruck.. Selbstverlag des Verfassers, Köln 1849, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neuere_politische_und_sociale_Gedichte_Freiligrath_1849.pdf/65&oldid=- (Version vom 1.8.2018)