Georg Nikolaus Bärmann: Neunhundert neun und neunzig und noch etliche Almanachs-Lustspiele durch den Würfel | |
|
Schon die Thatsache, daß zwei, ja drei berühmte deutsche Uebersetzerfedern zu gleicher Zeit ein und dasselbe französische Originallustspiel bearbeiten – die eine Feder frei, die andere oder alle beide unfrei – mögte hinlänglich den Beweis führen, von welchem sehnsüchtigen Verlangen nach immer neuen einactigen Lustspielen das schaugierige deutsche Publikum beseelt ist; allein es giebt noch viele andere Beweisgründe des Vorhandenseyns dieses sehnsüchtigen, unaufhörlich sich wiederholenden Verlangens.
Beherrschen nicht die vielen berühmten Verfasser einactiger Lustspiele, besonders und eigentlich nur wenn diese nach oder aus dem Französischen sind, die deutsche Bühne? Zollt ihnen das Publikum nicht Weihrauch des Dankes? Der Bewunderung? Werden ihre Namen nicht denen Namen der Angeli – d. i. der Engel beigezählt? Haben nicht jene Berühmten den wohl verdienten Sieg errungen, alle die mittelmäßigen, vom Roste der Classicität angefressenen Theaterstücke
Georg Nikolaus Bärmann: Neunhundert neun und neunzig und noch etliche Almanachs-Lustspiele durch den Würfel. Gebrüder Schumann, Zwickau 1829, Seite IX. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neunhundert_neun_und_neunzig_und_noch_etliche_Almanachs-Lustspiele_durch_den_W%C3%BCrfel_(Reprint_1972).pdf/11&oldid=- (Version vom 22.2.2024)
- ↑ Will etwa Herr M. Simplicius gleich von vorn herein zu verstehen geben, daß er auch französisch versteht? Du liebe Zeit! das kann heut zu Tage jede Stubenmagd. Anm. d. Setzers.