Seite:OAB Freudenstadt 121.png

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gerichtet und die Sitzung dauerte jedesmal so lange, bis alle vorliegenden Sachen gerichtet und geschlichtet waren. Wenn aus „ehehaften Ursachen“ das Gericht nicht zur festgesetzten Zeit gehalten werden konnte, durfte der Oberamtmann ein sogenanntes Afterding nach Dornstetten, an einen gewissen Ort, der Kreben genannt, ausschreiben. Verschiedene Einrichtungen dieses Waldgedings wurden 1652, „weil sie der inneren Gerichtsverfassung nicht mehr angemessen waren, vielmehr Unordnungen verursachten“, abgeändert.

Die Holzgerechtigkeiten dieser Waldgedingsorte, zu deren obigen achten noch Böffingen und Glatten gekommen war, hatten das Beholzungsrecht und wurden im Jahr 1834 von Seiten des Staats abgelöst.

Die Bildung des jetzigen Oberamts geschah in folgender Weise:

Das alte Amt Dornstetten wurde zuerst aus der gleichnamigen Herrschaft gebildet; zu ihm kamen dann die späteren Erwerbungen bis 1589. Im Anfang des 17. Jahrh. bestand es aus: Dornstetten, Baiersbronn Dorf und Thal, Besenfeld, Dietersweiler, Glatten mit Niederhofen, Grünthal, Hallwangen, Hörschweiler, Ober- und Unter-Aach, Pfalzgrafenweiler, Schopfloch, Unter-Mußbach und Wittlensweiler, Sulzbach und Urnagold, dem Benzinger Hof und Frutenhof. Hinzugefügt wurden später noch Thumlingen (1625), Neunuifra, Erzgrube und Herzogsweiler.

Das alte Amt Freudenstadt wurde 1599 bei der Gründung der Stadt Freudenstadt gebildet, erhielt 1602 als ersten Amtsort Rodt, 1612 den Kniebis (vom Amt Dornstetten), 1614 als Unteramt Neuneck mit Böffingen, Neuneck, Unter-Iflingen und 1/2 Wörnersberg, und 1625 noch die zweite Hälfte von Wörnersberg.

Das Klosteramt Reichenbach hatte bei Abfassung des Landbuches von 1623 folgenden, zum Theil über den jetzigen Oberamtsbezirk hinausgreifenden Bestand: Kloster Reichenbach, Heselbach, 1/2 Hochdorf (die andere Hälfte gehörte zum Stift Herrenberg), Igelsberg, Ober-Mußbach, Röth, Schernbach, Schwarzenberg, 3 Höfe in Huzenbach, 4 Höfe in Thonbach, der Pfleghof in Horb, der Freihof in Achern, ein Rebhof im Altschweierer Thal, 5 Höfe in Baisingen, Dettlingen, Gündringen, Sulzau und Walddorf, 18 Höfe im Alpirsbacher Amt und in der Herrschaft Geroldseck und 4 Höfe zu Sulzbach im badischen Amt Ettlingen.

Das umfassendere Klosteramt Alpirsbach und das Oberamt Altensteig hatten im Bezirk des jetzigen Oberamts Freudenstadt die oben (I, 5. Seite 3) angegebenen Ortschaften.

Die sämmtlichen hier genannten Ämter kamen 1806 zum Kreis

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Karl Aue, Stuttgart 1858, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Freudenstadt_121.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)