Seite:OAB Freudenstadt 274.png

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auf den Abbruch, so daß der Weiler gegenwärtig nur aus einem Wohngebäude besteht.

Im Jahr 1327 hatte ein gewisser Snewalt ein Gut in Gaiswang, das 1 Scheffel Kernen gültete. Diese Gülte war unter den Lehnen, mit denen Graf Gerold von Veldenz und Geroldseck und Walther von Geroldseck sein Bruderssohn am Mittwoch nach Gallus d. J. einen Heinrich den Hülwer belehnten, und welche Johann von Neckarburg zuvor gehabt (Geschichte des Hauses Geroldseck 1766. Urk. 55). Bei einem Markstein ob dem tiefen Graben grenzte im Jahr 1547 die Markung von Gaiswangen mit der von Leinstetten und Geroldsweiler zusammen (nach einer Urkunde v. d. J.). Im Jahr 1632 kaufte ein Herr von Ow zu Sterneck den Gaisweiler Hof, demnach wäre Gaiswangen schon damals zu einem Hof herabgekommen gewesen.

Ein einzelnes Haus, das die Benennung Ziegelacker trägt, steht auf der Anhöhe 1/4 Stunde südlich von Neuneck.

Neuneck kommt im Anfang des 13. Jahrh. erstmals vor, damals machte Ritter Peter von Tettingen einem verstorbenen Ritter C. (Konrad) von „Niunegge“ zum Seelgeräthe eine Stiftung an Kloster Reichenbach (Cod. Reichenb. 34 b.).

Die hiesige Burg ist das namengebende Stammschloß eines angesehenen reich begüterten Geschlechts, welches seine Besitzungen im Verlauf der Zeit veräußerte und den Verkauf Neunecks selbst noch ein Paar Jahrzehnte überlebte.

Als Wappen führten diese Herren in einem rothen Schild einen goldenen Querbalken, begleitet oben von einem goldenen Sterne. Über der Helmkrone ein rother Flügel mit dem Balken und dem Sterne des Schildes. Helmdecke roth und Gold.

Vorkommende Namen in dieser Familie sind, wie solche für unsere Kenntniß zuerst auftauchen, folgende: im 13. Jahrh. Konrad, Volmar, Trageboth, Heinrich, Hugo, Ulrich, im 14. Jahrh. Albrecht, Johann, Volz genannt Kraushaar, Hugo, Georg, Burkhard, Pfost, im 15. Jahrh. Wildhans und Zamhans, Reinhard, Jakob, Caspar, Oswald, Ludwig, Diepold, Melchior, Martin, Lienhart, im 16. Jahrh. Hans Oswald, im 17. Jahrh. Hans Caspar, Alexander (vrgl. auch Bucelini Germania topo-chrono-stemmatographica unter Neuneck).

Im J. 1245 lebt Volmar von Neuneck (s. bei Ober-Ifflingen). C. de Nuewneck miles et H. frater suus advocatus in Sultze siegelten den 30. Jan. 1236 eine Urk. des Klosters Stein a. Rh., in welcher Konrad von Neuneck der jüngere als Zeuge vorkommt (St.A.). Cunradus miles junior de Nuwenegge erscheint den 1. März 1258

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Karl Aue, Stuttgart 1858, Seite 274. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Freudenstadt_274.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)