Seite:OAB Horb 014.png

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indem die Höhen bei Dürrenmettstetten, im Oberamt Sulz, für Horb und dessen nächste Umgegend, und der Eutinger Wald für das Gäu wohlthätige Wetterscheiden bilden; so wurde z. B. Horb seit dem Jahr 1809 nicht mehr von bedeutendem Hagelschlag heimgesucht. Das Klima ist im allgemeinen ziemlich mild und begünstigt alle gewöhnlichen Kulturgewächse, den Obstbau und sogar die Rebe, welche noch an manchem Gebäude hinauf rankt und in günstigen Jahrgängen gute, schmackhafte Trauben liefert. Der früher in dem Neckarthale, theilweise auch auf der Hochebene getriebene Weinbau ist an einzelnen Orten erst im gegenwärtigen Jahrhundert abgegangen und bis heute besitzt Horb als letzten Rest seines ehemals ausgedehnten Weinbaus noch 1/4 Morgen Weinberg, auf dem im Jahr 1863 ein Eimer Wein erzeugt wurde; auch bei Weitenburg werden auf einer kleinen Fläche mit ziemlich gutem Erfolg Reben gepflegt. Im westlichen Theil des Bezirks, auf dem sog. Wald, ist das Klima etwas rauher und die Wintersaat muß daselbst um 10–14 Tage früher bestellt werden als im Gäu und Neckarthale, weil es dort früher einwintert als hier, wo auch die Ernte um 8–10 Tage früher eintritt als auf dem Walde.

Barometerverhältnisse [1].

Zur Darstellung der meteorologischen Verhältnisse Horbs fehlt es an eigenem Material; doch liegt der Bezirk der Art, daß eine vergleichende Zusammenstellung der Resultate der Nachbarstationen Tübingen und Sulz genügen wird, um daraus auf die Horber Witterungsverhältnisse schließen zu können.

Zu bemerken ist, daß zu dieser Zusammenstellung nur die drei Jahrgänge 1861 bis 1863 zu Gebote standen.

Luftdruck.

Das barometrische Mittel von Sulz blieb in den drei Beobachtungsjahren stets nur wenig unter 27 Pariser Zoll, während das Tübinger der tieferen Lage dieses Orts entsprechend, über diesem Stand sich erhielt. Das Horber Mittel käme hienach gleichfalls ein wenig über 27 Pariser Zoll.

Der höchste Barometerstand [2] war in dieser Periode zu Sulz


  1. Von Dr. H. Schoder bearbeitet.
  2. Die Länge der Barometersäule ist überall auf die Normaltemperatur von 0° reducirt.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_014.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)