Seite:OAB Horb 117.png

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Als Stadt tritt Horb nach dem Anfang des 13. Jahrhunderts hervor; sie führte ursprünglich die Tübinger Fahne als Wappen, wie solches bereits an einer Urkunde vom 2. Mai 1228 hängt.

Um 1250 diente Horb zum Sitz einer Nebenlinie der Pfalzgrafen von Tübingen, nämlich Hugo’s um 1267. Sein Stamm erlosch übrigens bereits um 1294 mit seinen Söhnen.

Die Heirath, welche seine Tochter Luitgart († 1309) mit dem Grafen Burkhard von Hohenberg († 1318) schloß, vermittelte endlich den ausschließlichen Übergang der Stadt Horb an den letzteren.

Wappen der Stadt Horb.
Wappen der Stadt Horb.

Noch in die Hohenbergische Zeit herein (bis 1319) führte Horb die Tübingische Fahne, an deren Stelle der Hohenbergische Wappenschild (von Silber und roth quer getheilt), das jetzige Wappen, seit 1320 trat.

Obiger Graf Burkhard war der Stifter der Nagold-Wildberger Linie, in welcher Horb schon im zweiten Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts durch Kauf, beziehungsweise Tausch, an die Rottenburger Linie, zunächst an den Grafen Rudolf I. gelangte (Schmid Grafen von Hohenberg 185. 286), so daß nur Rechte an die Kirche und einzelne Nutzungen der ersteren Linie, welche sie übrigens blos noch auf zwei Generationen vererbte, verblieben.

Genannter Graf Rudolf verwies den 20. Juni 1331 seine Gemahlin mit 8000 Pfund Heller auf die hiesige Burg Herrenberg. Nach seinem Tode erscheint als Herr der Stadt sein ältester Sohn Albrecht, der kaiserliche Hofkanzler († 1359 als Bischof von Freising); doch hatten auch seine Brüder Antheil und Rechte. Der Sohn eines dieser Brüder, Rudolf, welchem nach Absterben seines Vaters und dreier Oheime die Stadt zugefallen war, veräußerte sie mit seiner Grafschaft den 26. Oktober 1381 an Österreich, doch so, daß er noch zeitlebens († 1387) hier walten durfte. Sofort belieh das Hochstift Bamberg das Erzhaus[1]. Von nun an blieb die Stadt (von der Verpfändung an die schwäbischen Reichsstädte von 1410–1454 abgesehen) österreichisch, bis sie 1805 an Württemberg fiel.


  1. Lehnbrief Bischof Lamprechts zu Bamberg für Hz. Lupold von Östreich v. 20. Juli 1384. Noch in’s 17. Jahr herein dauerte dieses Verhältniß fort.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_117.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)