Seite:OAB Horb 131.png

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Salzstetten und Grünmettstetten sichern dem Ort seinen Verkehr mit der Umgegend.

Die Gemeinde besitzt etwa 900 Morgen gut bestockte Nadelwaldungen, von deren jährlichem Ertrag jeder Bürger 1/2 Klafter Holz erhält; ein großer Theil des Holzerträgnisses wird verkauft und von dem Erlös kommen etwa 800 fl. in die Gemeindekasse und überdieß noch jedem Bürger 15 fl. zu. Die Stiftungspflege ist im Besitz von etwa 110 Morgen Waldungen, die jedoch auf Salzstetter Markung liegen; der in 5–600 fl. bestehende Erlös aus dem jährlich geschlagenen Holz wird als Kapital angelegt.

Auf dem Thalberg, nahe am Ort, stößt man auf Grundmauern, Bruchstücke römischer Gefässe, Ziegel u. s. w., die einen hier abgegangenen Römerort nachweisen. Auf der entgegengesetzten Seite des Thals, in den sog. Halden finden sich ebenfalls Spuren römischer Gebäude. An der westlichen Seite des Dorfs und im Ort selbst sind schon an verschiedenen Stellen in einer Tiefe von 2–6′, thönerne, bauchige 8–10″ hohe Gefässe, die mit Deckeln versehen waren, ausgegraben worden. Über die Römerstraßen, welche in Altheim zusammenlaufen, oder vielmehr sich kreuzen (siehe den Abschnitt „römische Alterthümer“). Südlich vom Ort auf der Flur Laiber wurden vor etwa 20 Jahren Reihengräber aufgedeckt, die Schwerter, Speer- und Pfeilspitzen, Thonperlen u. s. w. enthielten und in den Lehm eingesetzt waren. Alle diese Umstände zeugen von einer sehr frühen Ansiedlung auf der Stelle des gegenwärtigen Altheims, dessen Name ohne Zweifel von dieser alten Ortsanlage herrührt.

Am Ort stand eine Kapelle. Auf dem Bergrücken östlich von Altheim genießt man eine weit gedehnte Aussicht an die Alp, in das Gäu und an den Schönbuch.

Altheim (Altheim, –hein, –hain, –eim, –eimb, Alteheim, Altenheim) ist wohl jenes Althaim in dem Gaue Pirtelo’s, wo 785 ein Anshelm Güter an St. Gallen schenkte.

Der Ort gehörte den gleichnamigen Freyen. Am Ende des XI. Jahrhunderts schenkt Wielandus liber homo de Altheim mit seinem Sohne Burchart und seinen Verwandten Adelolt und dessen Bruder Wern, omnes liberi, Güter daselbst an das Kloster Reichenbach. (Würt. Urk.B. 1, 785. 2, 395.).

1277 erscheint Krafto de Altheim, er führt einen Vogel im Wappen (Schmid Pfalzgr. v. Tübingen Urk. 50.), 1293 Werner; im 14. Jahrhundert kommen vor ein Ulrich und ein Hans. 1422 besiegelt Junker Ulrich von A. den Leibeigenschafts-Loskauf der

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_131.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)