Seite:OAB Horb 174.png

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Papierfabrikant Beck das Schloß von dem Grafen Clemens Schenk von Stauffenberg um 198 fl.; er ließ das Schloß größtentheils abbrechen und verwendete das hiedurch gewonnene Material zu dem Ausbau seiner Papierfabrik in Egelsthal. Die Burg war noch sehr stattlich und enthielt einen großen Rittersaal, in welchem eine Menge Bilder und Sprüche mit Wappen der v. Ow und Anderen an die Wand gemalt, und jener schöne gußeiserne Ofen mit dem v. Stauffenbergischen Wappen etc. aufgestellt war, der jetzt in dem Rathhaussaale zu Horb sich befindet. (S. bei Horb.)

e. Ziegelhütte, 1/4 Stunde westlich von Eutingen gelegen.

Eutingen (alt Huodingen 780. Cod. Laur. Nr. 3230, Uotingen, auch Outhingen 1281) erscheint sehr frühe in der Geschichte durch die Urkunden des Klosters Lorsch an der Bergstraße, welches 767 u. ff. hiesige Güter und Leibeigene erhielt (Cod. Laur. Nr. 3255). Unterm Jahr 780 wird eine Basilika des hl. Nazarius erwähnt (Eb. Nr. 3230).

An das Kloster Bebenhausen kam ein hiesiges Gut, welches demselben von Pabst Gregor IX. im Jahr 1229 bestätigt wurde (Besold 375), wofern unter dem dortigen Utingen nicht Ober- oder Unter-Jettingen, O.-A. Herrenberg, gemeint ist.

Als Herren von Eutingen saß bis zum Ende des 13. Jahrhunderts ein gleichnamiges freies Geschlecht auf der im Thale gelegenen Burg.

Im Jahr 1087 schenkt Reginbold ein Freyer von Uotingen allda dem Kloster Reichenbach ein kleines Gut, und 1088 bezeugt er eine Schenkung in Gündringen. Im Anfang des 12. Jahrhunderts gab Gozzolt von Uotingen wieder ein Gut. (Wirt. Urkbuch. 2, 394. 406).

Von dieser Familie werden auch genannt Friedrich von Uotingen, Johanniter und sein Bruder Steimar 1263 (Schmid Mon. Hohenb. 24); Friedrich v. Utingen, Ritter, erscheint 1258 als Dienstmann Pfalzgraf Hugos von Tübingen (Schmid Pfalzgr. v. Tüb. Urk. 21.).

Im Jahr 1295 saß Conrad Böcklin „uf Utinger Tal,“ aus dem alten Elsäßer Geschlechte der Böcklin von Böcklinsau, die noch heutzutage im Badischen begütert sind. (Näheres bei Schmid Gr. v. Hohenb. 458, Pfalzgr. v. Tüb. 231. 235, und in der rechtsbegründeten Denkschrift des Frhn. F. v. Böcklin 1856).

Weitere Besitzungen der Herrn v. Böcklin in dieser Gegend waren Thumlingen, später Hochdorf u. A. Herr Dietrich Böckeli, des Obigen Bruder, verkaufte 1290 und 1305 den Johannitern

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_174.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)