Seite:OAB Horb 205.png

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setzen einen Theil ihres Getreideerzeugnisses an Fruchthändler ab.

Die durchgängig zweimähdigen Wiesen, von denen etwa 6 Morgen wässerbar sind, erzeugen durchschnittlich 25 Centner Heu und 12 Centner Öhmd per Morgen.

Die mit den gewöhnlichen Kernobstsorten und Zwetschgen sich beschäftigende Obstzucht ist nicht ausgedehnt und liefert mittelmäßigen Ertrag, der im Ort verbraucht wird.

Die Rindviehzucht ist in gutem Zustande; es wird ein kräftiger Landschlag gehalten und durch die Farren in dem Mutterort nachgezüchtet. Der Handel mit Vieh ist ganz unbeträchtlich.

Schafzucht wird von den Ortsbürgern nicht betrieben, indem die Staatsdomäne Buchhof auf der Markung das Weiderecht hat.

Eigentliche Zucht der Schweine treiben nur einige Bürger, während die übrigen die Ferkel meist für den eigenen Bedarf von Außen beziehen.

Hühner und Gänse werden theils für den eigenen Bedarf, theils zum Verkauf gezogen.

In etwa 30 Stöcken wird die Bienenzucht mit Glück betrieben.

Die Gemeinde besitzt keinen Wald, dagegen liegen nahe am Ort 250 Morgen Privatwaldungen, welche den vermöglicheren Ortsbürgern gehören.

An der Stelle des gegenwärtigen Dorfs soll ein Ort „Dietfort“ gestanden sein. Dietfurt, ein abgegangener Weiler oder Hof ob dem Isenburger Thälchen und dem Nonnenwalde, zwischen Petra und den obern Höfen von Isenburg.[ER 1]

Isenburg ist die namengebende Burg eines Edelgeschlechts, welches mit Anfang des 12. Jahrhunderts durch die Schenkungsbücher der Klöster Hirschau und Reichenbach in die Geschichte eintritt und zuletzt namentlich Nordstetten und den Hof zu Buch besaß, auch bei Altheim, Schernbach (OA. Freudenstadt) begütert war und viele Lehen zu vergeben hatte. Die frühest bekannten Namen sind Swigger und Hiltebold, liber homo, nobilis, dieser ein Wohlthäter des letztgenannten Klosters. Wohl ein jüngerer Hiltebold von Isenburg erscheint den 30. Juli 1191 als Zeuge Pfalzgraf Rudolfs von Tübingen für das Kloster Bebenhausen unter den freien Herren. (Wirt. Urk.-Buch 2, 411, 416 und 272). Ferner kommen vor: 1237 H. de Ysenburg baro und am 1. April 1246 Hiltebold und Hugo von I. in Urkunden des Klosters Kirchberg, welches den 9. Sept. 1274 Hugo und Konrad, Edle von Isenburg,

Errata

  1. S. 205. zu L. 24. Die markierte Textpassage wurde eingefügt. Siehe Berichtigungen und Nachträge, Seite 273–276.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_205.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)