Seite:OAB Nagold 014.png

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d) Stehende Gewässer.

Außer dem unbedeutenden Egelsee bei Effringen und einem kleinen See nordwestlich von Simmersfeld befinden sich in dem Bezirke keine natürlichen Seen, sondern nur künstlich angelegte Weiher, und zwar folgende:

Der Poppelsee bei Poppelseehaus, zwei Floßweiher im Poppelthal, ein Floßweiher in Gompelscheuer und ein Weiher bei Berneck (s. hierüber die betreffenden Ortsbeschreibungen).

Abgegangene Weiher sind: 2 bei Nagold, 4 bei Altensteig, Stadt, einer in den Weiherwiesen bei Ebhausen, einer bei Mindersbach, ein 6 Morgen großer Fischweiher bei Rothfelden und einer auf den Seewiesen bei Warth.

In mehreren Orten, namentlich in solchen, die nicht an Flüssen und Bächen liegen, sind auf den Fall der Feuersgefahr und zum Viehtränken Wetten und Hülben angelegt.


3. Naturschönheiten.

Im Allgemeinen entfaltet der Bezirk seine schöneren Partieen in den Thälern, während die Hochebenen, mit Ausnahme der Punkte, welche Fernsichten darbieten, minder ansprechend und großentheils mit weit gedehnten Nadelwaldungen bedeckt sind. Von den beinahe durchgängig tief eingeschnittenen engen Thälern bietet das Nagoldthal die anziehendsten Partieen und zwar in erster Linie zunächst bei der Oberamtsstadt; hier erweitert sich die wiesenreiche Thalebene, in welcher sich der vielgekrümmte frische Gebirgsfluß in einem schönen Bogen um den wohlgerundeten Schloßberg wendet, während von Süden her das Waldachthal und von Westen das Kreuzerthälchen bei der Stadt in das Nagoldthal eingehen. Das durch diese Thäler vielfältig durchschnittene Terrain bildet hier schön geformte Bergvorsprünge und einzelne beinahe freistehende Berge, von denen der Schloßberg mit der malerischen Ruine Hohen-Nagold im Verein mit der freundlichen Stadt die Schönheit der Natur erhöhen hilft. Bei Wildberg wendet sich die Nagold in einem haftenförmigen Bogen um einen schmalen, felsigen weit vordringenden Bergrücken, auf den die altergraue Stadt hingebaut ist, und bietet von verschiedenen Standpunkten aus sehr malerische Ansichten. Eine wildromantische Partie bildet das unterhalb Altensteig in das Nagoldthal eingehende Bruderthal, in welchem das malerische Berneck auf einem schmalen Bergrücken liegt. In dem Waldachthale spricht sich ein lieblicher, stiller Charakter aus, der auf den Ruhe suchenden Wanderer einen angenehmen Eindruck äußert. Das in den nordwestlichen

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_014.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)