Seite:OAB Nagold 226.png

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In dem 3/4 Stunden nördlich von dem Ort gelegenen Staatswald Hofstett soll nach der Sage ein Hof gestanden seyn; man sieht daselbst noch Spuren von früherer Agrikultur; ebenso will man in dem nahen Bürglesthal einen abgegangenen Ort wissen.

Simmersfeld hieß ursprünglich Sigmarsvelt (1303 etc.), woraus sich der Ursprung des Namens ergibt.

Es kam 1603 mit Altensteig an Württemberg, welchem bereits 1396 Hug von Berneck hiesige Güter und Rechte zu Lehen aufgetragen hatte.

Der Pfarrsatz ist landesherrlich.

Zu der Gemeinde gehören:

b) Moosberg, ein 1/2 Stunde nordwestlich vom Mutterort mitten im Wald gelegener Hof, dessen Felder einen unfruchtbaren Boden haben. Der Ort hat nicht selten Wassermangel und die Einwohner sind alsdann genöthigt in den 1/8 Stunde entfernten Quellen des Schnaitbachs ihr Wasser zu holen.

c) Die Schiltmühle mit 2 Mahlgängen und einem Gerbgang liegt 1/4 Stunde südöstlich von dem Mutterort in dem Schnaitbach-Thale. Zunächst derselben stand auf einem Bergvorsprung die Burg Schilteck, von der die Mühle den Namen führt. Von dieser Burg hat sich nur noch der Graben erhalten. Genannt wird „Schiltecke diu burg“ in dem Erbtheilungsvertrag der Gebrüder Burkhard und Konrad Grafen von Hohenberg vom 2. Sept. 1355, in welchem sie letzterem zufiel (Mon. Zoller. I. nr. 328).


Spielberg,
mit der Ziegelhütte,
Gemeinde III. Kl. mit 542 Einw. – Evang. Pfarrei.


Der ansehnliche, freundliche Ort liegt frei auf der Hochebene zwischen den Thälern des Zinsbachs und des Bömbachs an der Landstraße von Altensteig nach Pfalzgrafenweiler; überdieß ist eine Vicinalstraße bis zu der 1/2 Stunde südöstlich vom Ort vorüber führenden Nagold-Freudenstadter Landstraße angelegt. Die Entfernung bis zur östlich gelegenen Oberamtsstadt beträgt 3 Stunden und die von dem nordöstlich gelegenen Altensteig eine Stunde.

Die durchgängig mit Ziegeln gedeckten, häufig an den Wänden verschindelten Gebäude sind nicht selten ansehnliche Baurenwohnungen, die in mäßigen Entfernungen an den ziemlich gut unterhaltenen Ortsstraßen stehen.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_226.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)