Seite:OAB Oberndorf 003.jpg

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erhebt; c. das Kinzigthal bei Alpirsbach; d. das Schiltachthal bei Schramberg; e. das Lauterbachthal bei Lauterbach; f. die Berneck südlich von Schramberg; g. das Ehlenboger Thal bei Ehlenbogen; h. die 24 Höfe im nördlichen Theil des Bezirks.

2) das Neckarthal im Osten des Bezirks.


II. Natürliche Beschaffenheit.


1. Bildung (Beschaffenheit) der Oberfläche im allgemeinen.

Der Bezirk gehört theils zu dem Schwarzwald, zum größeren Theil aber zu dem Landstrich zwischen Schwarzwald und Alb, im engeren Sinn zwischen dem Schwarzwald und der Keuperterrasse, welche eine Stufe zu dem der Alb vorliegenden Liasplateau bildet. Es sind daher zwei Hauptcharakterzüge in der Physiognomie des Bezirks, der Schwarzwald und die von dem Neckarthal tief durchfurchte Hochebene zwischen dem Schwarzwald und der Keuperterrasse, entschieden ausgesprochen; beide werden durch die anstehenden Gebirgsformationen (im Schwarzwald die primitiven Gebirge, das Todtliegende und der Buntsandstein, auf der Hochebene der Muschelkalk) bedingt. Allein auch diese zwei Hauptgruppen zerfallen wieder in verschiedene Unterabtheilungen, die sich auf die zu Tage gehenden Gebirgsschichten basiren; um daher ein verständliches Bild von der Oberfläche des Bezirks entwerfen zu können, müssen wir nothwendig die geognostischen Verhältnisse wenigstens im allgemeinen zu Grunde legen.

1. Der Schwarzwald, von dem ein Theil im Westen in den Bezirk eingreift (über seine östliche Grenze s. unten) zerfällt in 2 Abtheilungen, in die der primitiven Gebirge (Granit, Gneis etc.) und in die des Buntsandsteins. Die ersteren erscheinen in dem Schiltachthal und dessen Seitenthälern, wie auch in dem Kinzigthal bei Alpirsbach; von den schmalen Thalsohlen steigen zu beiden Seiten steile, felsige, kräftige Gehänge hoch empor, die von tief eingeschnittenen wilden Felsschluchten und Thälchen vielfältig durchbrochen und zerrissen sind; zwischen je 2 Schluchten haben sich schmale, steile, scharf conturite Vorsprünge gebildet, an deren Stirnen häufig kräftige Felsmassen emporwachsen. In der Gegend von Alpirsbach sind jedoch die Formen der primitiven Gebirgsarten etwas milder und weniger zerrissen. Über diesen hohen, an vielen Stellen nicht besteigbaren Gehängen erscheint regelmäßig eine mehr oder minder große, ziemlich ebene Fläche, über welche sich alsdann der Buntsandstein in hoher Steilterrasse erhebt. Die Formen des Buntsandsteins sind massig, selten felsig, weniger durch Schluchten unterbrochen und fallen beinahe in

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 003. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_003.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)