Seite:OAB Oberndorf 024.jpg

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besonders auf dem Kirchthurm, auf dem Vöhrenbühl und Kahlenberg, Mark. Lauterbach, an vielen Stellen der Mark. Mariazell, auf der Landstraße und auf dem hohen Stein, Markung Peterzell, Brühl, Ackerfeld und Hubgasse auf der Mark. Reuthin, auf dem Schänzle bei Röthenberg, auf dem Kirchthurm in Sulgen und auf dem Sulgerberg, auf der Kirschenen bei Waldmössingen etc. (s. auch die Ortsbeschreibungen).


4. Boden.

Der Boden ist im allgemeinen mittelfruchtbar, theilweise sogar wenig ergiebig, dagegen kommen auch Distrikte vor, deren Böden zu den fruchtbaren gezählt werden dürfen. Da theils die Zersetzungsprodukte und die Trümmer der zu Tage gehenden Gebirgsschichten, theils die Diluvial- und Alluvialablagerungen die verschiedenen Bodenarten bedingen, so finden wir es am angemessensten, bei der Beschreibung derselben den geognostischen Verhältnissen zu folgen und diese zu Grunde zu legen. An den unteren Gehängen des Alpirsbacher (Kinzig-) Thals, des Schiltach-Thals bei Schramberg und der Thäler westlich von Lauterbach erscheinen die Zersetzungen der primitiven Gebirgsarten, namentlich des Granits, und liefern dort einen ziemlich humushaltigen, an Kalisalzen reichen Boden, der wo es nur immer die Terrainverhältnisse erlauben, für die Landwirthschaft benützt wird. Die Zersetzungen des Todtliegenden sind nur bei Schramberg von einiger Bedeutung und dienen dort an dem Fuß der Bergabhänge dem Feldbau; sie liefern einen mittelfruchtbaren, rothen, zuweilen etwas thonigen Boden, der sich auch, jedoch in geringer Verbreitung, auf den Vorsprüngen der primitiven Gebirgsarten an einzelnen Stellen abgelagert hat.

Ein der Waldvegetation sehr günstiger, rothsandiger Boden (Verwitterung des Buntsandsteins), der aber auf der Hochfläche auch landwirthschaftlich benützt wird, hat eine große Verbreitung im westlichen Theile des Bezirks; nur bei fleißiger Bebauung und reichlicher Düngung oder einer Beimengung von bindenden Bodenarten, wie z. B. von Wellenmergel, kann auf derartigen leichten Sandböden ein mittelmäßiger Feldertrag erzielt werden. Am östlichen Saume des Schwarzwalds erscheinen alsdann in einzelnen Distrikten, wie z. B. auf den 24 Höfen, die rothen Schieferletten, deren Zersetzungen einen mit Sand gemengten, etwas schweren Thonboden liefern, der bei sorglicher Bebauung ziemlich ergiebig wird. Die Zersetzungsprodukte der Muschelkalkformation haben nach ihren Schichten ganz verschiedene Bodenarten zur Folge; von den untern Schichten, den Wellenmergeln

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 024. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_024.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)