Seite:OAB Oberndorf 094.jpg

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Außer den in der Tabelle angeführten Getreidearten wird Einkorn in geringer Ausdehnung gebaut; die Aussaat bei demselben beträgt 7–8 Sri. und der durchschnittliche Ertrag eines Morgens 6–8 Scheffel.

Nach obiger tabellarischer Zusammenstellung ergibt sich nun, daß die Güter der Gemeindemarkungen, die auf Buntsandstein ausschließlich oder auf Buntsandstein und Wellenmergel liegen, neben einer stärkeren Aussaat, durchschnittlich die geringsten Erträge, namentlich an Dinkel haben, während die auf Muschelkalk mit Lettenkohlengruppe, oder auf Muschelkalk mit Anhydritgruppe gelegenen, bei einer geringeren Aussaat die höchsten Erträge aufweisen. Zwischen diesen beiden Extremen bilden die auf Granit und Buntsandstein gelegenen Markungen ein Mittelglied. Ebenso verhält es sich mit den Güterpreisen, mit Ausnahme von Alpirsbach und Schramberg, wo neben einer verhältnißmäßig großen Bevölkerung die Markungen wenig kulturfähige Fläche bieten, daher hier die Preise höher stehen als in anderen ergiebigeren Gegenden des Bezirks.

Der nach den Schätzungen für das Steuerprovisorium angenommene Reinertrag und der hienach berechnete Kapitalwerth der Bodenfläche des Bezirks ist schon oben bei der Berechnung des Vermögens angegeben.

2. Einzelne Kulturen.

a. Ackerbau. Derselbe wird nach dem Ergebniß der Landesvermessung auf 43.4194/8 Mrg. getrieben, von welchen dem Staat 2093/8 Mrg., den Grundherrschaften 10022/8 Mrg., den Gemeinden 3106 Mrg. und den Stiftungen 434 Mrg. gehören.

Die im Bezirke üblichen Wirthschaftssysteme sind: reine Dreifelderwirthschaft, Dreifelderwirthschaft mit Graswirthschaft, ausschließlich Graswirthschaft, reine Graswirthschaft und willkürliche Wirthschaft. Ausschließlich Dreifelderwirthschaft treiben die Orte Betzweiler, Bochingen, Fluorn, Harthausen, Hochmössingen, Römlinsdorf, Seedorf und Oberndorf, welch letzteres nebenbei auch willkürlich baut; vorherrschend Dreifelderwirthschaft neben Feldgraswirthschaft haben Alt-Oberndorf, Beffendorf, Epfendorf, Mariazell, Peterzell, Sulgau, Waldmössingen und Winzeln; ausschließlich Feldgraswirthschaft treiben Aichhalden, Ehlenbogen, Reuthin, Röthenbach, Sulgen und 24 Höfe; reine Graswirthschaft trifft man nur auf den höchst gelegenen Theilen des Oberamtsbezirks in den Schultheißereien Lauterbach und Schramberg, in denen übrigens auch einzelne Parzellen Feldgraswirthschaft treiben; die Orte

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 094. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_094.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)