Seite:OAB Oberndorf 097.jpg

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reift in günstigen Jahren die Traube an Kammerzen in Alpirsbach, Röthenbach und Schramberg.

f. Waldbau. Nach den Ergebnissen der Landesvermessung beträgt die Waldfläche des Oberamtsbezirks 28.287 Mrg., wovon 28.021 Mrg. mit Nadelholz, 1196/8 Mrg. mit Laubholz und 145 Mrg. mit Laub- und Nadelholz bestockt, 12/8 Mrg. aber zur Zeit der Landesvermessung unbestockt waren. Im Eigenthum des Staats standen 14993/8 Mrg., der Grundherrschaften 27004/8 Mrg., der Gemeinden 87495/8 Mrg., der Stiftungen 5392/8 Mrg., so daß auf den Waldbesitz der Privaten noch 14.7982/8 Mrg. = 52,3 % kommen. Auf einen Einwohner kommen 1,03 Mrg. Der Bezirk nimmt hinsichtlich des Verhältnisses seines Waldareals zur Bevölkerung die 29. Stelle, hinsichtlich der Waldfläche zur Bodenfläche aber mit 31,63 % die 21. Stelle in der Reihe der Oberamtsbezirke des Landes ein (s. württ. Jahrb. 1852 II., S. 38 und 42). Über die Zutheilung der Waldungen in den Forstamtsbezirk und in die einzelnen Revieramtsbezirke s. den Abschnitt „Eintheilung der Ämter“.

Die Waldungen sind ungleich über den Bezirk vertheilt und liegen meist im Westen desselben im eigentlichen Schwarzwald und an dessen östlichem Saume; die im übrigen Theil des Bezirks gelegenen bestehen aus wenigen kleineren Waldparzellen, welche theils für den Ackerbau minder taugliche Stellen, theils die steilen Thalgehänge einnehmen. Der im allgemeinen für die Holzproduktion günstige Boden ist, wie oben schon gezeigt wurde, durch die anstehenden Gebirgsschichten bedingt, und besteht im Westen des Bezirks größtentheils aus den rothsandigen Trümmern und Zersetzungsprodukten des Buntsandsteins; auch die Verwitterungen der primitiven Gebirge und des Rothliegenden machen sich wenigstens bei Schramberg und Lauterbach ziemlich geltend. Die am östlichen Saum des Schwarzwaldes gelegenen Waldungen stocken meist auf den Zersetzungen der dolomitischen Wellenmergel und Wellenkalke, welche einen der Waldvegetation weniger günstigen Boden liefern, als die vorher genannten. Die mehr im Osten des Bezirks gelegenen Waldparzellen haben auf der Hochebene meist auf den Zersetzungen der Lettenkohlenmergel oder Lettenkohlendolomite, an den Thalabhängen aber auf denen des Muschelkalks eine Stelle gefunden. An der östlichsten Bezirksgrenze erscheinen endlich die Waldungen auf den ihnen günstigen Zersetzungen der Keupermergel und auf den Höhen des grobkörnigen Keupersandsteins (s. auch den Abschnitt „Boden“).

Die Waldungen bestehen größtentheils aus Nadelhölzern; auf den

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 097. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_097.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)