Seite:OAB Oberndorf 103.jpg

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100 ortsanwesende Einwohner 5,4 und auf 100 Morgen Fläche 1,4 Pferde. Nach der Viehaufnahme vom 1. Januar 1865 nahm der Bezirk die 33. Stelle ein. Die Pferdezucht ist im allgemeinen nicht von Bedeutung und wird nur von den Orten Beffendorf, Betzweiler, Bochingen, Hochmössingen, Seedorf und 24 Höfe in einiger Ausdehnung getrieben; außer diesen Orten haben Epfendorf und Schramberg eine namhafte Pferdehaltung. Man züchtet vorzugsweise eine tüchtige Land- und Luxemburger Race und bringt die Stuten auf die Beschälplatten nach Waldmössingen, wo drei Hengste aufgestellt sind, zur Bedeckung.

Die Rindviehzucht. Nach der gedachten Aufnahme zählt der Oberamtsbezirk 96 Zuchtstiere, 1311 Ochsen und Stiere über 2 Jahren, 6263 Kühe und Kalbeln, 2075 Stück Schmalvieh und 1847 Kälber; sonach kommen auf 100 Einwohner 49,4, und auf 100 Morgen Fläche 12,9 Stücke Rindvieh. Nach der Viehaufnahme vom 1. Januar 1865 nahm der Bezirk die 30. Stelle in der Reihe der Oberämter ein.

Im allgemeinen ist die Rindviehzucht in gutem Zustande und hat sich in den letzten 30 Jahren sehr verbessert, wenn gleich noch einzelne Gemeinden in derselben einigermaßen zurück sind und noch am Altherkömmlichen hängen. Besonders schöne Viehstände haben Beffendorf, Bochingen, Epfendorf, Fluorn, Hochmössingen, Waldmössingen, Winzeln etc.

Was den Rindviehschlag und Zuchtbetrieb betrifft, so wird im Bezirk vorzugsweise ein durch Simmenthaler Farren gekreuzter Neckar- oder Landschlag gehalten; in einigen Orten findet sich die Tyroler Race gekreuzt mit Landschlag, Allgäuer oder Simmenthaler Race; Epfendorf hält reine Simmenthaler und Peterzell Holländer Race mit Simmenthaler Kreuzung. Zur Nachzucht und Veredlung des Rindviehstandes halten die meisten Gemeinden tüchtige Zuchtstiere theils von reiner Simmenthaler Race, theils eine Kreuzung von Simmenthaler und Landrace, einzelne auch von reiner Landrace. Die Haltung der Zuchtstiere geschieht häufig von den Gemeinden selbst, welche sie anschaffen und unterhalten; in Aichhalden, Alpirsbach, Ehlenbogen, Hardt, Harthausen, Lauterbach, Mariazell, Peterzell, Reuthin, Römlinsdorf, Röthenberg, Schramberg, Sulgau und Sulgen werden die Farren von Ortsbürgern angeschafft und gegen Unterstützung von Seiten der Gemeinden unterhalten. Auf den 24 Höfen halten einzelne Bauern Zuchtstiere gegen Sprunggeld.

Der Handel mit Vieh ist nicht sehr beträchtlich und beschränkt

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_103.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)