Seite:OAB Oberndorf 128.jpg

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benannten Herrschaft, die Herren von Zimmern, deren Gebiet am Ende des 15. Jahrhunderts und im 16. einen großen Theil des Bezirks begriff[1] und welche von dem nahen Stammschloß Herrenzimmern über ihre „Herrschaft vor dem Wald“ geboten. Eine weitere Herrschaft dieser Herren war Mößkirch. Im Verlauf der Zeit wurden Hauptbestandtheile des jetzigen Oberamtsbezirks: der österreichische (Herrschaften Oberndorf[2] und Schramberg), der kloster-alpirsbachische (dieser etwa 1/3 des Bezirks) und der stadt-rottweilische (Epfendorf, Hochmössingen, Seedorf, Thalhausen, Winzeln); der Ort Harthausen gehörte zum Ritterkanton Neckarschwarzwald.

Württemberg erwarb zuerst Sulgau mit Hornberg 1423. 1448), dann Fluorn 1471, kam durch die Reformation in den Besitz des kloster-alpirsbachischen Gebiets, durch den Reichsdeputationshauptschluß von 1803 in den der Rottweiler Orte, durch Napoleons Tagesbefehl vom 19. Decbr. 1805 der Oberherrlichkeit über Harthausen, durch den Presburger Frieden vom 26. Decbr. 1805 der Herrschaften Oberndorf und Schramberg.

Das Klosteramt Alpirsbach kam am 11. Nov. 1806 zum Kreis Calw, trat Gößlingen am 25. April 1807, Wittershausen, Boll und Hopfau am 16. April 1808 ans Oberamt Sulz ab, erhielt dagegen von demselben das vormalige Amt Dornhan, wurde aber am 27. Oct. 1810 aufgelöst und unter die Oberämter Freudenstadt, Oberndorf und Sulz vertheilt.

Die Besitzungen der Stadt Rottweil kamen zur Landvogtei Rottweil und wurden unter das Stadt- und das Land-Oberamt Rottweil getheilt.

Aus der Herrschaft Schramberg mit Dotternhausen und Roßwangen


  1. Ein umfangreicher Zimmerischer Wildbann wird in der Bestätigungsurkunde K. Sigmunds vom 6. Mai 1434 für Johann von Zimmern durch folgende Markorte umschrieben: Laubenlinden, Heiligenbronn, die Eschach hinauf bis zum Rappennest, von da vor Röthenberg herum bis an Wolfsgarten, von hier die Straße ab gen Marschalkenzimmern (O.A. Sulz), von M. bis an das Amenthal, vom A. gen Weiden (O.A. Sulz), von W. gen Reuten (abgegangen bei Oberndorf), von R. in das Aichach, von da auf der Neckarhalden gen Epfendorf, gen Hohenstein (O.A. Rottweil); von Lackendorf (O.A. Rottweil) herein zwischen Dunningen und Bärnberg (O.A. Rottweil) bis auf die Straße und dann die Straße in und ein bis gegen Schönbronn, von Sch. bis gegen Sulgen, von S. gen Laubenlinden (Zimmerische Chronik 1, 242, Ruckgaber Zimmern 77).
  2. In O. nebst den zugehörenden Dörfern Waldmössingen, Beffendorf, Bochingen und Alt-Oberndorf hatte Österreich Landeshoheit, Blutbann, Geleit und Forstherrlichkeit. Über Schramberg (s. d. im topogr. Theil).
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_128.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)