Seite:OAB Oberndorf 139.jpg

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auf der Flur Birken schon Grundmauern von Gebäuden aufgedeckt worden sein, die vermuthlich auch von einem Römerort herrühren.

8) auf der Markung Epfendorf lag nahe (südlich) vom Rindenhof eine römische Niederlassung, † von der man immer noch Gebäudeschutt ausgräbt, und auf der Stelle derselben liegen zerstreut eine Menge römischer Ziegel, Bruchstücke von römischen Gefässen, Heizröhren etc.

9) Dieser Stelle gegenüber standen über der Käpeleshalde ebenfalls römische Gebäude; † zwischen beiden Punkten führte die Römerstraße von Epfendorf nach dem Schänzle hindurch.

10) Auf der Flur „Breite“, 1/4 Stunde südöstlich von Bochingen, wurden römische Grundmauern mit den Resten eines Hypocaustums auf einem dem Michael Geiser von B. gehörigen Grundstück ausgegraben; dabei fand man neben anderen Gegenständen auch schön behauene verzierte Steine, von denen zwei in Gebäude im Ort eingemauert noch zu sehen sind. †

Außer diesen nachgewiesenen römischen Wohnplätzen standen vermuthlich noch weitere in Hochmössingen, bei Röthenberg auf der Flur „Römlichen“ und bei Römlinsdorf auf dem sog. Kalköfele und auf dem Burgösch. Bei Fluorn und Hochmössingen wurden römische Kaisermünzen gefunden.


B. Deutsche.

Altgermanische Überreste, wie Grabhügel, sind im Bezirke nicht vorhanden, was im Schwarzwald, wo sie überhaupt fehlen, nicht auffällt, dagegen ist es seltsam, daß sie auch auf der Hochebene zwischen dem Neckarthale und dem Schwarzwald nicht vorkommen; ohne Zweifel hat sie hier die Kultur im Laufe der Zeit eingeebnet.

Grabstätten aus einer späteren Periode, sog. Reihengräber, wurden bis jetzt an folgenden Stellen entdeckt: in- und außerhalb des Dorfs Fluorn, bei der Agathakapelle, nördlich an Hochmössingen, auf den Fichtenäckern, 1/8 Stunde südlich von Peterzell, und bei der Kirche zu Römlinsdorf.

Von Schlössern, Burgen, Burgruinen und Stellen ehemaliger Burgen, Kirchen, Kapellen etc. finden sich im Bezirk folgende: ganz oder doch zum größten Theil noch erhalten das ehemalige Augustinerkloster in Oberndorf, das Kloster und das sog. alte Schloß in Alpirsbach, das Schloß Lichtenegg und das Schloß bei Schramberg.

Größtentheils oder ganz abgegangen sind folgende Burgen, Klöster etc.:

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_139.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)