Seite:OAB Oberndorf 181.jpg

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Sacerdoti et Monacho integerrimo setzte; er starb 14. Okt. 1506.

Auf dem Boden:


Sub saxo hoc Jani requiescunt ossa Jacobi
Stolzi, cui lucem prima Blabyra dedit,
Tres annos vivens et bis duo lustra peregit
In terris, sed nunc regnat in arce poli.
In terris, sed nunc 1626.

Vor dem Frohnaltar, sagt die Zimmerische Chronik, liegt Gottfried Herr von Zimmern bestattet und seine Gemahlin, die Herzogin von Teck; die Herren von Oberndorf und Waseneck (Herzoge von Teck) liegen dort auch begraben. Nach Stillfried werden ferner „die Gebeine Albrechts von Zollern in der Krypta hinter dem Hauptaltar bestattet sein: denn er wurde als Hauptwohlthäter der Abtei geehrt, und da nach Analogie der verschiedenen Denkmale mit den Wappen der Stifter, und nach der Stiftungsurkunde, Albrecht von Zollern immer in der Mitte zwischen denen von Hausach und von Sulz erscheint, so werden wir nicht irren, wenn wir sein Grab in der Mitte und zur Rechten und Linken der Grabstätte Albrechts die Grabstätte des Rutmann von Hausen und Alwigs, Grafen von Sulz suchen.“

Von den Glocken auf dem Thurme stammt die sehr große, der Schrift und auch der Pflanzenverzierung an den Henkeln nach, vielleicht noch aus romanischer Zeit, sie hat in lateinischen Majuskeln die Inschrift:

me. resonante. deus. fugiat. stigis. hinc. abieus.
atque. procul. pelle. vim. grandinis. atque. procelle.

Die zweitgrößte, mit schönen flachen Blumengewinden verzierte, ist 1788 von Neubert in Ludwigsburg gegossen; die dritte Glocke hat in lateinischen Majuskeln die Umschrift:

matheis. marxus. lauxus. iohans. ambrosius. 1550.

In der Sakristei findet sich ein altes kupfernes Opferbecken, auf dessen Boden der englische Gruß in getriebener Arbeit dargestellt ist.

Die Unterhaltung der Kirche hat der Staat.

Das Kloster. Von der ursprünglichen Anlage des Klosters, die denselben Umfang hatte, wie das jetzige, erhielten sich gegen Osten die Umfassungsmauern des ersten Stockwerks, gegen Süden Theile von ihnen. Gerade an das südliche Querschiff stößt der alte Kapitelsaal; gegen außen hat er ein großes romanisches Thor mit Flachbogen, gegen innen, gegen den Kreuzgang, einen schlichten rundbogigen Eingang, zu dessen Seiten zierlich strenge Arkadenfenster mit zwei

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_181.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)