Seite:OAB Oberndorf 205.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Markung, ebenso eine Säge und Hanfreibe von einer dritten Mühle. Die Einwohner sind im allgemeinen etwas weniger bemittelt als die in der nächsten Nachbarschaft. Es sind nur 3 große Bauernhöfe vorhanden; der vermöglichste Bürger besitzt 150 Morgen, der sog. Mittelmann 30–40 Morgen und die ärmere Klasse 5 bis 6 Morgen Grundeigenthum.

Die natürlichen und die landwirthschaftlichen Verhältnisse sind wie in Röthenberg; in der üblichen Wechselwirthschaft werden die Felder 6–8 Jahre gebaut und alsdann 5–6 Jahre für den Graswuchs benützt. Von den Felderzeugnissen können nur etwa 150 Schffl. Haber nach außen abgesetzt werden, während Dinkel und Futter noch eingeführt wird.

Die mit rauheren Mostsorten sich beschäftigende Obstzucht ist nicht ausgedehnt, jedoch im Zunehmen begriffen; das Obst gedeiht ziemlich gerne und wird im Ort selbst verbraucht.

Gemeindewaldungen, die zu der Parzelle Bach gehören, sind nur 13 Morgen vorhanden.

Was die Viehzucht betrifft, so wird die der Pferde nur von einigen größeren Bauern in ganz mäßiger Ausdehnung getrieben, die des Rindviehs ist ziemlich bedeutend, jedoch im allgemeinen noch etwas zurück, weil für die Anschaffung besserer Zuchtstiere nicht gehörig Sorge getragen wird; es besteht hier noch die sog. Tyroler Race, die mit Landrace gekreuzt wird. Nur ein Farre ist aufgestellt. Der Handel mit Jungvieh ist von einiger Bedeutung. Viehaustrieb findet noch statt.

Eigentliche Schweinezucht besteht nicht und sämtliche Ferkel (halbenglische Race) werden eingeführt und theils für den Hausbedarf, theils für den Verkauf gemästet; jeder Bürger verkauft jährlich 1 bis 2 Schweine.

Die Bienenzucht ist von einigem Belang.

Die Gemeinde hat von der Johann David Schuler’schen Stiftung 300 fl. erhalten, wovon die Zinse jährlich für arme Kranke zu verwenden sind.

Zu der Gemeinde gehören:

b) Bergsteig, liegt 1/8 Stunde östlich von Altenberg.

c) Obere Mühle, 1/8 Stunde südöstlich von Bach an dem Röthenbach gelegen (s. o.).

d) Schwanenmoos, liegt auf der Hochebene, 1/8 Stunde westlich von Bach.

e) Segelacker, ein einzeln stehendes Haus auf der Hochebene, 1/8 Stunde nordwestlich von Altenberg gelegen.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_205.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)