Seite:OABalingen0060.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

der Berge sind vom Lochen bis zum Streichener Berg weit hinauf meist mit denselben Coniferen bewachsen, während sonst im Bezirk, wie überhaupt auf der Alb, das Laubholz vorherrscht. Die Forche ist im ganzen wenig vertreten, und die Lärche fast gar nicht. Am Abhang des Hörnle über Weilheim ist die Eibe, Taxus baccata, häufig eingesprengt, doch sind stattliche Exemplare eine große Seltenheit; sie wird zu Besenreisig viel geplündert. Unter den Laubhölzern überwiegt weitaus die Rothbuche, während die Weiß- oder Hainbuche nur in einem Gemeindewald von Margrethausen sich findet. Auch die Eiche ist selten; sie herrscht vor im Balinger Stadtwald Benzenbohl und Rohrloch, und zwar ist es Quercus pedunculata Ehrh. Häufig dagegen ist die Esche, die Salweide, der Ahorn, besonders Acer pseudoplatanus, der Bergahorn, aber auch der Spitzahorn, Acer platanoides, kommt vor. Weitere Waldbäume sind der Maßholder, Acer campester, seltner im Innern der Waldungen; die Ulme, Ulmus campestris, „Steinlinde“ genannt, auf dem weißen Jura häufig; die Linde, und zwar meist Tilia parvifolia. Ehrh., die Winterlinde; die Aspe oder Espe, Populus tremula; die Erle, und zwar Alnus incana Dec. häufiger als die gewöhnliche Erle, Alnus glutinosa Gaertn. Selten trifft man die Birke, z. B. im Hardt bei Meßstetten. Prunus avium, die Vogelkirsche, schmückt im Frühling überall die Wälder. Von Pomaceen wachsen in den Wäldern außer wilden Birn- und Apfelbäumen (zahlreich im Ebinger Revier) der Vogelbeerbaum, Sorbus aucuparia, und besonders der Mehlbeerbaum, Sorbus Aria, der ausschließlich dem weißen Jura angehört und dessen Früchte vielfach gegessen werden. Der Vogelbeerbaum wird auch an Straßen häufig gepflanzt, da, wo die Obstbäume nicht mehr fortkommen. Sorbus torminalis ist eine große Seltenheit. Von Sträuchern sind vor allen zu nennen die Felsenbirne, Aronia rotundifolia (Schalksberg), die Steinmispel, Cotoneaster vulgaris, häufiger als Aronia (z. B. Böllat), beide Felsenbewohner. Ebenfalls auf Felsen wächst Rosa pimpinellifolia Dec. An Waldrändern auf steinigem Boden des weißen Jura findet sich hie und da die schöne Rosa rubrifolia Vill. (z. B. im Lochengründle, am Bergrand auf dem Weg vom Lochen zum Hörnle). Auch Rosa alpina ist bei Laufen beobachtet worden. Rosa gallica am Lautlinger Südhang. In den Bergwäldern Ribes alpinum und Sambucus racemosa. Sambucus Ebulus ist nicht gerade häufig, in Menge z. B. an der Steige nach Burgfelden unweit

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0060.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)