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Zahlwörter.

ns, zwoə, (zwên mannan, zwuə fráuan, zwoə kend), drui, feinf, aechd, neinne, walfe eilf, fufzênne, fufzge; an gozzigër, boəde, lieber älle zwoə (wenn Mann und Frau), älle zwên buəban etc.

Präpositionen: ab = von, z. B. abəm bôm, ab dër loədër.

Adverbia: hinab, herab, nuf hinauf, ruf herauf, fîre hervor, henn innen, dussan draußen (dêr ussër der äußere), hëannan ond dëannan hüben und drüben, nëannan nirgends, an menchsmål und ällbodd manchmal, jezzəd und jezz, niə, nå, dërweil unterdessen, då gåds ənandërnå, älləweil bis daher, id nicht, neid noch nicht, manleichd, wêlanwëag auf alle Fälle, sëallanwëag auf diese Art, baerig kaum, umməsuschd umsonst.

Konjunctionen: ass als.

Interjektionen: gëald! hawoldå! jå waegër! wahrlich! hâ wâ! Verwunderung.

Namen.

man sáidəm er heißt.

Jôhann und Jôhannəs werden auseinander gehalten, und es kommt vor, daß der eine Bruder Jôhann und der andere Jôhannəs heißt.

Wie diese 2 Namen, werden gleichfalls vorn betont die katholischen Taufnamen Cêlëschd, Bônifâz, Kollaschd Scholastika.

Hannəs, Hansjerg, Hansmâde, ’s Jergle.

d’ Anne, ’s Annəle, d’ Andel; d’ Ammâl; Ammei, ’s Ammeile, d’ Ammîgel; ’s Annanbärbəle; d’ Mrirôsel und d’ Mreilîs (Pfeff.); ’s Angəsle, d’ Angəsbâs; Krischdein, ’s Krischdênle; Kädrein, ’s Käddërle, ’s Kadrênle, ’s Käddëreinle (Pfeff.); d’ Aiv, ’s Aivle; d’ Rêbëgg; Riggan; d’ Uschel, ’s Uschəle.

In manchen Fällen, in denen anderwärts der Schwabe eine genitivische Wendung brauchen würde, unterbleibt dies im Balinger Bezirk. Man sagt hier z. B. nicht ’s vogds buə, ’s Safáidërs weib, sondern dër vogd buə, ’s Safáider weib, was genau genommen eine sogen. eigentliche Zusammensetzung ist (cf. das oben bei der Wortbildung über Komposition Gesagte); ähnlich d’ burgəmaschder Marie, d’ Wahranbërgër Ammei, d’ Karle Karlên.

Die Familiennamen werden wenig gebraucht, vielmehr, wo’s halbwegs ohne Verwechslung angeht, der bloße Vorname, oder wird der Name aus Erlebnissen, Abstammungsort, aus Namen der Vorfahren etc. geschöpft, oder muß ein Spitzname herhalten (und im Unnamengeben sind die Leute im Bezirke stark). Einige Beispiele mögen genügen. Dër Ladeinnër (ein Vorfahre ist einmal in die lateinische Schule gegangen), ’s klein Barrissërle, dër Barrissër Hannəs (der Betreffende oder einer seiner Vorfahren hatte Hämmel nach Paris getrieben), dër Êndengër, dër Draúdenmichel (Gertrud hatte die Großmutter geheißen), dër Safáidër (die Vorfahren waren Salpetersieder), dër Zollërbuə, dër Gûlër, Bûdel, Knopfe, dër Rôdle (einer, der wo anders, wo nicht ráud gesprochen wird, Rothochsenwirth gewesen). Die Zusammensetzungen, die entstehen, wenn bei der Benamsung bis auf den Großvater und so fort zurückgegangen und das Leiterlein der Abstammung mit sämmtlichen Sprossen aufgebaut wird,

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0143.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)