Seite:OABalingen0173.jpg

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Böden und sind beinahe ausschließlich mit Nadelholz (vorzugsweise Tannen und Fichten) bestockt. Da dieses zweite Gebiet überhaupt verhältnißmäßig viel weniger bewaldet ist, als das erstere, so können von der ganzen Waldfläche nur etwa 15 % oder 1200 bis 1300 ha als auf bedingtem Waldboden stehend angenommen werden.

Die Waldungen sind mit Ausnahme der Gegend um Balingen, welche in größerem Umfange fast waldlos ist, über den ganzen Oberamtsbezirk ziemlich gleichmäßig vertheilt. Außer 3 größeren und einigen kleineren Waldkomplexen, welche dem Flach- und Hügelland um Balingen angehören, liegen alle übrigen Waldungen zum Theil auf den Plateaus des Heubergs, der Hardt und Lochenkette und der Hohenzollern-Alb, bald Ebenen, bald mehr oder weniger ausgeprägte Hügel (Bühle, Bohle, Boche etc.) bedeckend, der weitaus größere Theil aber nimmt die meist steilen Einhänge der Hauptthäler der Beera, Eyach und Schmiecha, sowie der bald mehr bald weniger tief eingeschnittenen zum Theil trockenen Nebenthäler und Thälchen, Klingen und Buchten ein. Am nördlichen beziehungsweise nordwestlichen Albrand (Lochenkette und Zolleralb) gegen das Hügel- und Flachland um Balingen setzen sich die Waldungen der steilen oft schroffen Jurahalden meistens und manchmal in größerer Ausdehnung in die sich anlehnenden Berge des braunen Jura fort; im eigentlichen Juragebiet aber ziehen sich die Waldungen in den Hauptthälern und in den weiteren Seitenthälern an die steilen Jurahänge zurück und gehen selten bis gegen die Thalsohle herab, während sie in den engeren Seitenthälern und Thälchen und thalartigen Einschnitten häufig bis zur Sohle und noch weiter aufwärts bis zur Thalscheide herabreichen.

Massenhafte Anhäufungen von Wald sind im Oberamtsbezirk Balingen nicht zu finden. Größere Zusammenhänge bilden die Waldungen der Markungen Ostdorf und Erlaheim längs der Landesgrenze, mit über 600 ha, und die Waldungen rings um das Burgfelder Plateau herum und was noch damit zusammenhängt, mit gegen 800 ha; den größten Zusammenhang endlich mit über 1700 ha bilden die Waldungen südlich der Schmiecha und der Eyach, welche sich an den Thalhängen dieses Doppelthales und auf den anstoßenden Ebenen des Plateau’s in bald schmäleren bald sich erbreiternden Streifen von der Landesgrenze bei Straßberg durch die Markungen Ebingen, Lautlingen, Hossingen, Thieringen, Laufen, Dürrwangen und Weilheim bis zur Markung Roßwangen

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0173.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)