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betrifft, so ziemlich mit demselben nur etwas vermehrten Bestand (vergl. Sattler Ruralkapitel 42 ff. Neugart Episc. Constant. p. CIII. CIV.). – Von der Reformation unberührt blieben nur die ritterschaftlichen Orte Erlaheim, Geislingen, Lautlingen, Margrethausen, Unter-Digisheim, deren Grundherrschaften im Katholizismus verharrten. Bei der definitiven Eintheilung der katholischen Orte des Lands am 3. November 1810 kamen dieselben sämtlich zum Landkapitel Ebingen, bei dessen Aufhebung am 13. März 1820 zum Dekanat Spaichingen, den 15. März 1844 aber zum neuerrichteten Dekanat Schömberg.

Den 14. März 1470 anerkannte Bischof Hermann von Konstanz, nachdem Pabst Pius II. den 13. Oktober 1459 bezügliche Anordnungen getroffen hatte, deren Ausführung aber durch vielfache Kriegs- und sonstige Wirren unterblieben war, das Recht des Grafen Ulrich zum Zehntbezug hinsichtlich einer größeren Reihe von württembergischen Pfarrkirchen, darunter derjenigen zu Balingen, Burgfelden, Endingen, Engstlatt, Erzingen, Frommern, Onstmettingen.

Besondere kirchliche Institute, sämtlich übrigens von keiner hervorragenden Bedeutung, waren: das Franziskaner-Nonnenkloster Margrethausen, welches bis ins laufende Jahrhundert bestand, sodann spätestens in Folge der Reformation eingegangen: das Augustiner- Eremiten-, dann Augustinerinnen-Kloster Wannenthal, die Frauenklausen zu Balingen, (eine Franziskaner-, eine Dominikaner-Ordens), zu Dürrwangen, Ebingen, Endingen, Engstlatt, Erzingen, Geislingen, Meßstetten, (?) Weilheim.

In den altwürttembergischen Orten wurde durch Herzog Ulrich, wie sonst im Lande, nach dessen Wiedereroberung im J. 1534 die Reformation eingeführt und durch die Synodalordnung vom 1. August 1547 aus den Pfarreien der Ämter Balingen, Ebingen und Rosenfeld ein Dekanat gebildet. Im J. 1577 kam dieses Dekanat Balingen zur Generalsuperintendenz Tübingen, später Bebenhausen. Es gehörten dazu die Pfarreien: Balingen, Aistaig, Bergfelden, Bickelsberg, Bitz (vom Diakon zu Ebingen versehen), Dürrwangen, Ebingen, Endingen, Engstlatt, Erzingen, Flözlingen, Frommern, Heselwangen (vom Diakon zu Balingen versehen), Leidringen, Meßstetten, Onstmettingen, Ostdorf, Pfeffingen, Rosenfeld, Täbingen, Thailfingen, Thieringen, Trichtingen, Truchtelfingen, Vöhringen und Winterlingen. Bei der neuen Diöcesaneintheilung vom 14. Juni 1807 kam die evangelische Gemeinde in Rottweil hinzu. Am 3. Nov.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0229.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)