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Beigabe fanden sich die Reste eines jungen Schweins, von welchem sich Zahn- und Kiefer und einzelne Rippen erkennen lassen. – Im hinteren südlichen Degenfeld wurde der größte 3,2 m hohe gegen 15 m im Durchmesser haltende Hügel von West nach Ost geschlitzt. Der Boden war gleichfalls ein speckiger, schwarzer Moorboden. Einen Steinsatz enthielt dieses Grab nicht, dagegen eine 5–6 cm hohe gegen den Rand des Hügels auslaufende Aschenschichte, aber ohne jegliche Spur von Knochenresten oder Beigaben.“

Auf der Markung von Winterlingen, nahe der Bitzer Markungsgrenze, liegt in einem flachen Hochthälchen eine Gruppe von 12 Grabhügeln; hievon wurden im Jahr 1836 drei aufgegraben. In einem derselben fanden sich drei größere Töpfe mit verbranntem Gebein, Theile einer Bronzefibel und eines eisernen Ringes; in den beiden andern geöffneten Hügeln standen Gefässe mit demselben Inhalt. (Akten des Bureau.)

Von Verschanzungen sind vorhanden auf der Markung Laufen die großartigen des „Gräbelesberges“, der davon seinen Namen erhalten hat. Bekanntlich tritt dieser Berg, auf drei Seiten von thurmhohen unersteiglichen Felsen eingefaßt, in erhabenen Umrissen von Süden her in das Eyachthal herein; Verschanzungen an seiner allein zugänglichen Südseite mußten ihn zu einer gewaltigen Festung machen und dies ist nun in großartigem Maßstab in zwei Vertheidigungslinien durchgeführt. Die erste Linie ist weit gegen Süden (Hossingen) vorgeschoben und greift da, wo der Felsberg oben nur noch eine Breite von 1000 württemb. Fuß hat, von Osten nach Westen von Felsabgrund zu Felsabgrund quer herüber, doch nicht gerade, sondern in einem stumpfen ausspringenden Winkel, und zwar zieht das 1200 w. Fuß lange Werk auf beherrschender Höhe, aus Graben und Steinwall bestehend, noch gut erhalten hin; die Höhe des Walls beträgt, von der Grabensohle aus gemessen 15–18, die Tiefe des Grabens 6–9 Fuß. – Die zweite innere Verschanzung liegt über 1000 Fuß hinter der ersten; sie läuft da, wo der Berg sich bis auf eine Breite von 350 Fuß oder 100 m zusammengezogen hat, zugleich aber nochmals eine steilansteigende Terrasse bildet; alle diese Vortheile sind geschickt benützt und quer herüber zwei sehr starke Vertheidigungslinien gezogen. Der hintere Wall liegt auf der obersten Bergeskante, ist vom Graben aus gemessen, 12 Fuß hoch, während der vordere Wall von dem vor ihm liegenden Graben gemessen, 30 Fuß hoch ansteigt, und

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Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0247.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)