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5. Ebingen,


Gemeinde II. Klasse mit 5605 Einw., worunter 422 Kath., 35 eigener Konfession und 1 Isr. a. Ebingen, Stadt 5516 Einw.; b. Ehestetten, Hof 8 Einw.; c. Ehestetter Mühle, Haus 12 Einw.; d. Ehestetter Spinnerei, Haus 7 Einw.; e. Ehestetter Stadtmühle, Haus 7 Einw.; f. Fabrik im Mazmann, Haus 5 Einw.; g. Galthaus, Haus 4 Einw.; h. Petersburg, Haus 16 Einw.; i. Stierhaus, Haus 6 Einw.; k. Weißenhalde, Haus 24 Einw. Die Kath. sind nach Lautlingen eingepfarrt.

Ebingen, der größte Wohnort des Oberamts, nimmt unter den württembergischen Städten der Bevölkerungszahl nach die neunzehnte Stelle, zwischen Heidenheim und Rottweil, ein. Es bildet für den oberen Theil unseres Bezirks den natürlichen Mittelpunkt und war seit alter Zeit ein wichtiger Straßenknoten, während es jetzt zu einem Hauptplatz der Zollerbahn geworden ist.

Das Wappen der Stadt war ursprünglich das gräflich hohenbergische, ein quergetheilter Schild mit einem untern rothen und einem obern weißen Feld; in letzteres kam später ein württembergisches Hirschhorn.

Ebingen liegt in einer Höhe von 730 m über dem Meer, als die nebst Freudenstadt, das auf den Meter hin die gleiche Höhe zeigt, höchstliegende größere Stadt Württembergs, nordöstlich überragt von dem den höchsten Punkten der Alb sich anschließenden Schloßfelsen, indeß das nordwestlich liegende Plateau zwischen dem Schmiech- und Margrethauser Thal nicht ganz die gleiche Höhe und die südlich sich erhebende Hardt eine noch etwas geringere erreicht. Steil, mit Felszinnen gekrönt, fallen die 3 Plateaus gegen den Thalkessel ab, den das Zusammenstoßen der Schmiech und des Riedbachs gebildet hat, und in dessen nördlichen engeren Theil, von Ost nach West leise ansteigend, die Stadt sich hineinschmiegt. Freundliche Gärten, weiterhin üppige Wiesen fassen sie ein; herrlicher Laubwald bekleidet die Hänge, und nach drei Seiten öffnet sich der Blick in lichte, fruchtbare Bergthäler. Ein mühloser Gang durch liebliche, der Natur sich anschmiegende Anlagen, eine sehr dankenswerthe Schöpfung des hiesigen Verschönerungsvereins, führt auf die Zinnen des Schloßfelsens, wo der Blick die Bildung der großartigen Gegend

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 322. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0322.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)