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b. die Kirchenbaufondspflege zum Neubau einer Kirche, ursprünglich der Stiftung entnommen, jetzt 50.151 Mark betragend.

c. Die Lutherstiftung aus Überschüssen der Stiftungspflege, 2237 Mark betragend, zu Traubibeln.

d. Die Landsmannschaftsstiftung aus Beiträgen bei einer Vereinigung auswärts wohnender Ebinger 1843 entstanden, von 149 fl. auf 800 Mark angewachsen; sie muß 100.000 fl. betragen, ehe Zinsen vertheilt werden.

e. Brotstiftungen von 8485 fl., zu Schulbüchern 1268 fl., zur Unterstützung armer, rechtschaffener Familien 1000 fl., zu Kirchengeräthschaften und Kirchenmusik 98 fl. Die Zinsen werden stiftungsgemäß verwendet.

Von gemeinnützigen Vereinsanstalten sind zu nennen: der schon angeführte, 1878 neu gegründete, erfolgreich thätige Verschönerungsverein, die 1877 auf Aktien gegründete Badanstalt, der Schützenverein mit Schützenhaus, Fohlenweide (s. o.), Feuerwehr (s. o.), ein Frauenverein und ein Krankenunterstützungsverein.

Das Klima Ebingens ist rauh und windig. Hagelschläge sind selten, Gewitter häufig.

Die große, aber mit Ausnahme der Thalgründe des Riedbachs und der Schmiech durchaus bergige Markung gehört den Zersetzungen des mittleren und oberen weißen Jura an; ihr Boden ist oben leicht, humusreich, an den Thalhängen schwer, lehmig, im Thal torfig, doch ohne viel saures Futter, im allgemeinen mittelfruchtbar.

An nutzbaren Gesteinen liefert die Markung Kalksteine, auch Lehm-, Sand- und Kiesgruben sind vorhanden.

Der Zustand der Landwirthschaft ist ein befriedigender, wenn auch ihr Betrieb der Industrie halber sich in althergebrachten Schranken hält. Die weitaus meisten Güter werden mit natürlichem Dünger gedüngt, die Bergwiesen erhalten vielfach auch Gips und Asche.

In Betreff der Düngerstätten herrscht noch viel Gleichgiltigkeit. Der häufigste Pflug ist der Wendepflug. Einige Dreschmaschinen sind im Betrieb. Es besteht Dreifelderwirthschaft, wobei die Brache ganz angebaut wird, hauptsächlich mit Ackerbohnen, Kartoffeln, dreiblättrigem Klee. Reps wird ganz wenig, Mohn gar nicht, Flachs und Hanf in geringem Umfang gebaut. Die Hauptfrüchte sind Dinkel, Gerste, Haber, Ackerbohnen, Weizen. Am besten gedeihen Dinkel und Haber. Futterkräuter

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 336. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0336.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)