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Besitze, bis Graf Heinrich von Hohenberg den 23. Mai 1343 denselben mit allen Rechten um 630 Pfd. Hllr. an Johann von Schilteck (Burgruine bei Schramberg) verkaufte (Mon. Hohenb. 377). Von Albert von Schilteck, dessen Bruder Thomas den 20. Novbr. 1382 für 65 Pfd. Hllr. auf alle Ansprüche verzichtete, kam derselbe für 200 Pfd. Hllr. an Burkhard von Thierberg, in dessen Familie er zunächst blieb. Den 18. Sept. 1554 aber vertauschte Ulrich Diethegen von Westerstetten zu Lautlingen das Patronatrecht, die Kollatur der Pfarrei und den Kirchensatz zu Ebingen und dessen von Alters her darein gehörigem Filial Winterlingen samt der Lehenschaft zweier hiesiger Kaplaneien, St. Nikolaus- und Allerheiligen, wie das alles seine Schwieger sel. Apollonia von Thierberg geb. von Lauterbach und alle von Thierberg innegehabt, an Herzog Christoph von Württemberg als Landesfürsten Herrn und Kastvogt zu Ebingen gegen das Patronatrecht und die Kollatur der Pfarrei Frohnstetten (hohenzoll. OA. Gammertingen), welche ihm von wegen der Pfarrkollatur, Patronatrechts und Lehenschaft zu Meßstetten, auch dreier Kaplaneien daselbst zustanden, samt 4 Mltr. Vesen und 4 Mltr. Vogtrechts. Filial dieser Pfarrei war außer dem genannten Winterlingen, das es bis zur Einführung der Reformation blieb, Heinstetten (bad. BA. Meßkirch), allein den 14. Febr. 1523 vollzogen Hans Thierberger, Pfarrer zu Ebingen und Dekan des Kapitels daselbst, sowie Amtmann und ganze Gemeinde zu Heinstetten mit Einwilligung Hans Konrads von Thierberg von der Wildenthierberg als Lehensherrn der hiesigen Pfarrei die Trennung Heinstettens von derselben.

Als Geistliche aus der Zeit vor der Reformation werden z. B. genannt: 1275 Pfarr-Rektor Heinrich von Thieringen (Freib. Diöcesan-Arch. 1, 44), den 23. Jan. 1293 Hermann der Schreiber, den 2. Aug. 1296 Albert (Mon. Hohenb. 107. 128); 1373 Heinrich Volmar, 1389–1419 Konrad von Eningen, Kirchherr und Dekan (vergl. Württ. Jahrbb. 1838. 209); 1421 Pfaff Konrad von Eutingen, 1434 Albert Schaffner, Dekan zu Ebingen, seit dem Ende des 15. Jahrhunderts, bis ihn Herzog Ulrichs Reformation von seinem Amte drängte, Meister Hans Thierberger, ein (unächter?) Sohn Melchiors und Bruder obigen Hans Konrads von Thierberg.

Neben der Pfarrkirche bestand hier jedenfalls schon gegen Ende des 14. Jahrhunderts die Liebfrauenkapelle, geweiht „in die Ehre des h. Grabes Unseres Herrn Jesu Christi und seiner

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 350. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0350.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)