Seite:OABalingen0405.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

u. a. aus den betreffenden Gütern kein Abtrag geschehen solle. Claus Jetter, Amtmann zu Erzingen, und seine Frau Ella stifteten den 6. Oktober 1519 eine Wochenmesse an die hiesige Kaplaneipfründe mit 100 Pfd. Hllr. Hauptguts und 5 Pfd. Hllr. Zins daraus. – Mit Bewilligung des Constanzer Bischofs Hugo vom 5. Juli 1508 vertauschten der Pfarrer Thomas Rümelin von Balingen einen- und Vogt, Richter und Heiligenpfleger zu Heselwangen anderntheils den kleinen Zehnten der Pfarrei an Vieh, Ihmen, Hausgeflügel, Hanf, Obst und Rüben aus der Heselwanger Lehen- und eigenen Gütern und 31/2 Pfd. Hllr. jährlichen Zinses der dortigen Kapelle, sowie mit Bewilligung des Constanzer Generalvikars vom 30. Jan. 1529 wegen des großen Zehenten allhier und aus etlichen Äckern in den drei Zelgen zu Balingen und Endingen den 15. Dezember 1528 die Abrede getroffen wurde, daß solcher der Herrschaft Württemberg zustehen, diese aber der Kirche Unser Frauen und den beiden Kaplaneien St. Sebastian und St. Gallen zu Balingen davon jährlich gewisse Früchte abgeben solle (St.A.).


13. Hossingen,


Dorf, Gemeinde III. Klasse, mit Riedhof, mit 412 Einw., worunter 1 Kath., welcher nach Lautlingen eingepfarrt ist, während die Evang. Filialisten von Meßstetten sind.

Hossingen liegt auf dem hinter dem Gräbelesberg sich erstreckenden, gegen das Burtelbachthal sich einwärts senkenden Albplateau, genau auf der Wasserscheide zwischen Donau und Neckar, zum größeren Theil in einer Einsenkung, zum kleineren frei. Die benachbarten Erhebungen, namentlich gegen Osten am Oberbuch gestatten herrliche Ausblicke, gegen Süd auf die von Thälern durchschnittenen Höhen des Heubergs, gegen Nord besonders auf die Felswände des Lautlinger und Margrethauser Thals, auf Burgfelden und die Schalksburg, weiterhin auf das von einzelnen Bergen gekrönte Plateau zu beiden Seiten des Schmiechthals (Ebinger Schloßfels, Braunhardsberg, Burg und so weiter). Der Ort selbst ist freundlich, reinlich, mit chaussirten Straßen und meist weiß getünchten Häusern.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 405. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0405.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)