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Schloßbau sich ein Frohngeld von 3 Schill. Heller jährlich für jedes pflichtige Haus zahlen zu lassen, wobei er sich für den Fall der Wiederaufnahme der Bauten das Wiederaufleben der Frohnen vorbehielt. Wie bald jene Absicht wirklich ausgeführt ward, ist zweifelhaft, denn noch im J. 1570 wurde Daniel von Anweil unter Vorbehalt des Öffnungsrechts von Herzog Ludwig mit der Burg belehnt, die jedoch ein Blitzstrahl schwer schädigte (Crusius Paraleip. 134). Das Landbuch von 1624 sagt: „Schalksburg ein alt abgegangen Schloß, noch ziemlich viel Gemäuer, auch der Zwingel und Grab darum zu sehen, dabei zehn Mannsmad Wiesen und ein Viehweid, darauf man auf die 12 Stück Vieh halten kann, ist meines gnädigen Fürsten und Herrn eigen und müssen die Unterthanen in den dabei gelegenen Amtsflecken für die Frohnen, so sie zu diesem schuldig, jährlich in die Kellerei Balingen ein genannt Geld reichen.“ (Vergl. auch oben S. 223.)


15. Lautlingen,


Gemeinde III. Kl., mit 904 Einw., worunter 94 Evang., welche nach Laufen eingepfarrt sind. a. Lautlingen, Pfarrdorf mit Eisenbahnhaltstelle, 897 Einw.; b. Thierberg, Hof mit 7 Einw.

Lautlingen hat in einer durch das Zusammentreffen der 3 Thäler des Stepbachs, der Eyach und des Meßstetter Thalbachs entstehenden Weitung zwischen Heersberg, Burgberg, Thierberg und Autenwang eine, landschaftlich betrachtet, herrliche Lage. Von allen Seiten strömen frische (durch Regengüsse oft wild geschwellte) Bergwasser zu und suchen ihren Weg durch saftige mit Pappeln und Obstbäumen besetzte Matten zu Thale, aus dem sich der weitläufige Ort über die langgestreckte Zeile der Staatsstraße und jetzt der Eisenbahn hinüber terrassenförmig zum Fuße des Thierbergs erhebt. Zwischen den obersten Häusern schneidet von Süden die Schlucht des Meßstetter Thalbachs herein und wird von der Eisenbahn auf 5 schlanken Bögen eines gewaltigen aus Jurakalk aufgeführten Viadukts hoch über den Dächern überbrückt. Derselbe wurde nach einer

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 420. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0420.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)