Seite:OABalingen0530.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

St. Konrads, St. Katharina und St. Dorothea, wobei sie dem Gericht, dem Kaplan St. Gertruden, sowie Engenrich und seinen Nachkommen das Recht der Verleihung der Pfründe vorbehielten. Auf ihre Bitte vom 15. April d. J. genehmigte der Constanzer Generalvikar die Stiftung am 12. Mai d. J. und auch Graf Ulrich von Württemberg als Kastvogt der Kirche willigte am 12. Dez. 1468 in die beliebte Besetzungsart dieser Frühmesse ein und versprach dieselbe den Vorschlägen gemäß zu verleihen. Sodann stifteten den 17. Oktober 1487 Vogt, Richter und ganze Gemeinde in „die zur Parochie Ebingen gehörige Kirche und Kapelle“ auf den St. Gertrudenaltar eine weitere Frühmeßpfründe, welche Stiftung der Constanzer Generalvikar den 22. d. M. genehmigte. Erst mit Einführung der Reformation[1] erhielt Winterlingen einen eigenen Pfarrer (1535) und blieb von da an, die Jahre 1642–1649 abgesehen, während deren es wieder Filial von Ebingen wurde, ein selbständiger Pfarrsitz.


31. Zillhausen,


Pfarrdorf, Gemeinde III. Klasse, mit Wannenthal, Hof, 601 ev. Einw. und 1 eigener Konfession. Die Einwohner von Wannenthal sind nach Burgfelden-Pfeffingen eingepfarrt.

Zillhausen liegt hochromantisch zwischen den Abhängen des Böllat und Hirschberg im engen, waldigen und obstbaumreichen Thal des oft wasserreichen, durch verschiedene Zuflüsse verstärkten Büttenbachs, auf einer Terrasse des Personatensandsteins, über welche der Bach unterhalb des Dorfs und der Mühle in 24 m hohem Absturz auf die Opalinusthone hinunterfällt. Der freundliche, reinliche Ort wird von der Vizinalstraße von Stockenhausen nach Streichen, von der sich nach rechts die gegen Pfeffingen


  1. Über die Einführung der Reformation in Winterlingen hat sich noch eine Sage erhalten, welcher jedoch insoferne kein großer Werth beizulegen ist, als sich ihr zufolge die Winterlinger mit Zurücklassung ihrer Prozessionsfahne in dem benachbarten Veringendorf selbständig für die Annahme der Reformation entschieden hätten, was der sonstigen geschichtlichen Entwicklung widerspricht.
Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 530. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0530.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)