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d) Fabrikations-Anstalten:
Wollenspinnerei zu Streichgarn 1 Fabrik mit 2000 Spindeln mit 25 männl. Arbeit. 20 weibl. Arbeit.
Leinen-Gewebe: 27 Stühle mit 27 Arbeitern.
Wollen- und Halbwollen-Gewebe: 3 Stühle mit 3 Arbeitern.
Strumpfwebereien: 4 Stühle mit 5 Arbeitern.
Bandwebereien: 1 Stuhl mit 1 Arbeiter.
Tuchfabrikation: 1 Fabrik mit 23 Handstühlen, 40 männliche und 25 weibliche Arbeiter.
Mühlwerke.
a) Wassermühlen: 2 mit 8 Mahlgängen und 8 Arbeitern.
b) Ölmühle: 1 mit 3 Arbeitern.
c) Walkmühle: 1 mit 1 Arbeiter.
d) Lohmühle: 1 mit 1 Arbeiter.
e) Sägmühle: 1 mit 3 Arbeitern.
f) Andere Mühlwerke: 3 mit 3 Arbeitern, zu Gyps- und Hanfbereitung.
Pottaschen-Siederei: 1 mit 1 Arbeiter.
Ziegelei: 1 mit 2 Arbeitern.
Bierbrauerei: 1 mit 3 Arbeitern.
Branntweinbrennereien: 5 mit 5 Arbeitern.
Wetzstein-Fabrik: 1 mit 20 Arbeitern.

Der am Ort befindliche, neuerer Zeit an den Bahnhof verlegte K. Holzgarten, welchem das Scheiterholz aus dem Schwarzwald auf der Enz beigeflößt wird, trägt ebenfalls bei, den Bewohnern der Stadt Verdienst zu gewähren, während er hauptsächlich der nicht holzreichen Gegend das erforderliche Brenn-Material in mäßigem Preise zu sichern bestimmt ist.

Die Stadt hält am 4. März, 24. Juni und 4. Dezember Vieh-, Krämer- und Flachsmärkte, und je Tags zuvor einen Holzmarkt. Jeden Mittwoch und Samstag werden Wochenmärkte gehalten.

An Communikations-Mitteln hat die Stadt, welche neuerlich auch mit einer Postexpedition versehen worden ist, keinen Mangel. Die frequente Stuttgart–Heilbronner Landstraße geht durch die Vorstadt, auch sind Vicinalstraßen nach Löchgau, Metterzimmern, Groß-Sachsenheim, Bissingen und Groß-Ingersheim angelegt. Über die Enz, welche die für Langholz nach Besigheim in den Neckar gehende Floß-Straße bildet, und die Metter führt[1] beim Zusammenfluß derselben auf 8 Bögen eine


  1. 1456 bewilligte Graf Ludwig von Württemberg denen von Bietigheim, daß sie eine Brücke über die Enz machen und einen Zoll darauf schlagen mögen.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0129.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)