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söhnelos starb, und ein dritter, Bruno vom Jahr 1102 bis zu seinem Ableben im Jahr 1124 die erzbischöfliche Würde von Trier bekleidete. Letzterer stiftete im Jahr 1122 auf einem der Familiengüter das Kloster Odenheim, welches auch bei Lauffen und Kaltenwesten Güter erhielt und dessen Kastvögte die Grafen von Lauffen bis zu ihrem Aussterben blieben. Poppo’s Sohn war Konrad, welcher eine Tochter Graf Ludwig’s von Arnstein heirathete; Konrad’s Kinder hießen Poppo († vor 1181) und Adelheid, welche den Grafen Heinrich von Katzenellenbogen ehelichte. Mit des letztgenannten Poppo’s Söhnen Heinrich, Poppo und Konrad, erlosch der Mannsstamm im ersten Viertheil des 13. Jahrhunderts und der reichslehenbare Theil des Hausbesitzes, namentlich die Burg Lauffen selbst, fiel dem Reiche heim, worauf die auf Weiber vererblichen Besitzungen auf die Tochtermänner des jüngsten Grafen Poppo, Gerhard von Schauenburg und Konrad von Durne (Walldüren) übergingen.

Beim Reiche blieb Lauffen nur kurze Zeit; es wurde schon vor 1220 von dem K. Friedrich II., zugleich mit Sinsheim und Eppingen für 2300 Mark Silber, dem Markgrafen Hermann V. von Baden verpfändet und nie wieder zum Reiche eingelöst. K. Heinrich (VII.), Friedrich’s Sohn, nöthigte einst den Markgrafen, 1000 Mark von der Pfandsumme nachzulassen, aber sein Vater stellte, vermittelst Urkunde vom November 1234, worin er Lauffen eine civitas nennt, den früheren Vertrag wieder her.

Neben den Markgrafen von Baden erwarb schon den 12. Juli 1302 der Graf Eberhard von Württemberg der Erlauchte hiesige Güter und Rechte von Herzog Hermann von Teck. Indeß trat Graf Ulrich von Württemberg am 12. August 1327 all sein Recht an die Stadt Lauffen dem Erzbischofe von Mainz ab, verschrieb sich auch unter demselben Tage mit dem Markgrafen Rudolf von Baden, sie wollen den Erzbischof in diesem neuerworbenen Besitze schützen (Würdtwein, Nov. subs. dipl. 3, 186. 187). Indeß erscheint Württemberg bald darauf wenigstens im Besitz der Lehensoberherrlichkeit über einen Hof im Dorfe Lauffen und belehnte damit im Jahr 1354 Konrad von Liebenstein.

Markgraf Hermann von Baden verkaufte den 13. Aug. 1346 Burg und Stadt Lauffen und Zugehörungen für 3000 Pf. an Hofwart den jungen zu Lauffen gesessen, Herrn Albrechts des Hofwarten Sohn von Kirchheim, nachdem der genannte Hofwart der junge diesen Besitz bereits als Pfand inne gehabt hatte. Am 14. Merz 1361 aber verkaufte Ritter Hofwart der ältere an die Grafen Eberhard und Ludwig von Württemberg für 5960 Pf. seine „Burg und Stadt“ Lauffen mit „drei Theilen des Gerichts an dem Dorfe L. gen die vorgenannte Burg und Stadt Lauffen gelegen“ sammt aller Zugehör und am 3. April 1369 Hofwart von Kirchheim und sein Sohn Erkinger für 3600 fl. an Graf Eberhard

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 277. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0277.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)