Seite:OABrackenheim0004.jpg

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3. Das Zabergäu bildet eine fruchtbare Niederung zwischen dem Strom- und Heuchelberg; es gehört mit wenigen Ausnahmen ganz dem Oberamtsbezirk Brackenheim an und zwar mit folgenden Orten: Leonbronn, Michelbach, Weiler, Pfaffenhofen, Güglingen, Eibensbach, Stockheim, Haberschlacht, Frauenzimmern, Brackenheim, Neipperg, Cleebronn, Botenheim, Meimsheim und Hausen a. d. Z.; außer diesen wird noch Bönnigheim im Oberamt Besigheim zu den Zabergäuorten gerechnet.

4. Das Lein-Thal, zieht sich am nördlichen Fuß des Heuchelbergs in nordöstlicher Richtung hin; die in demselben gelegenen Bezirksorte, die gewöhnlich auch „am Heuchelberg“ genannt werden, sind: Klein-Gartach, Niederhofen, Stethen und Schwaigern. Anfänglich wird das Lein-Thal auf der linken Seite auch von den Ausläufern der schon auf badisches Gebiet fallenden Hardt begleitet.


II. Natürliche Beschaffenheit.


1. Bildung (Beschaffenheit) der Oberfläche im allgemeinen.

Die Bildung der Oberfläche, das Terrain, hängt wie überall von den zu Tage gehenden Gebirgsformationen und deren Gebirgsgliedern ab, nach denen sich die Terrainformen strenge richten; wir müssen daher auch hier die geognostischen Verhältnisse nach ihren allgemeinen Umrissen zu Grunde legen, wenn wir ein anschauliches Bild von der Beschaffenheit der Oberfläche unseres Bezirks entwerfen wollen. Nach den geognostischen Verhältnissen zeigt die Physiognomie des Bezirks zwei durchaus verschiedene Charakterzüge und zwar den der Muschelkalkformation und den der weit vorherrschenden Keuperformation; letztere zerfällt wieder in drei untergeordnete Gruppen, in die des vollständig ausgebildeten Keupers (Stromberg), in diejenige des nur bis zum Werkstein anstehenden Keupers (Heuchelberg) und in die der Ausläufer des Strom- und Heuchelbergs, welche ausschließlich aus dem häufig mit Lehm bedeckten untersten Glied der Keuperformation, aus dem Gipsmergel, besteht.

1. Die Muschelkalkgruppe, welche größtentheils von der Lettenkohlengruppe und von Lehm überlagert wird, erscheint nur im nördlichen und östlichen Theil des Bezirks und bildet dort ein flachwelliges fruchtbares Ackerland, das von lang hinziehenden Mulden, Rinnen und Thälchen vielfältig durchzogen wird; letztere sind eng und furchen sich allmählig tiefer in das Terrain ein, bis sie den eigentlichen Muschelkalk erreichen und dann erst schroffe, stark markirte, jedoch nicht hohe Thalgehänge erhalten. Dergleichen Muschelkalkthäler sind übrigens im Bezirk selten und kommen nur unterhalb der Orte Meimsheim und Hausen a. d. Z., wie auch bei Nordheim und hauptsächlich in dem Hauptthal, dem Neckarthal, vor. Letzteres,

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 04. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0004.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)