Seite:OABrackenheim0007.jpg

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hinstreckenden Ausläufern des Strombergs und des Heuchelbergs, zwischen denen sich eine Menge kleiner Bach-Thälchen eingefurcht haben, welche von der Seite des Strombergs beinahe rechtwinklig, von der Seite des Heuchelbergs aber unter spitzen Winkeln in das Zaber-Thal einlaufen. Diese Seitenthälchen sind regelmäßig auf den Westseiten mit etwas kräftigen, jedoch nicht hohen Thalgehängen versehen, während die Ostgehänge sich flach gegen die schmalen Thalsohlen hinziehen. Diese, mit Ausnahme der Thalebenen, größtentheils für den Ackerbau benützte Gruppe besteht aus den Keupergipsmergeln und ist beinahe durchgängig mit einem ziemlich mächtigen Diluviallehm bedeckt, der nicht allein die Formen dieser Keuperausläufer sehr mildert, sondern auch zur Fruchtbarkeit der Gegend wesentlich beiträgt. Die Gruppe beginnt im Westen des Bezirks bei Zaberfeld ganz schmal und erweitert sich gegen Osten mehr und mehr, bis sie endlich eine Breite von 11/2 Stunden erhält und dann bei Meimsheim und Hausen in das Muschelkalkflachland übergeht; sie erhebt sich durchschnittlich über das Mittelmeer etwa 725 w. F. = 207,7 M.

Das Leinthal nördlich des Heuchelbergs hat den gleichen Terrain-Charakter wie die Zabergegend, nur ist es mehr zusammengedrängt und etwas weniger mild.

Von freistehenden Bergen ist außer den schon angeführten (Michaelsberg und Heidelberg) nur noch der Spitzenberg bei Zaberfeld zu nennen.

a. Erhebungen und Höhenbestimmungen[1].

Der höchste Punkt des Oberamtsbezirks ist das sog. Scheiterhäule (Steinehau) auf dem eigentlichen Stromberg (Mark. Cleebronn) mit 1650,0 württ. Fuß = 472,6 Meter über dem Meere, dem gerade gegenüber liegt der zweithöchste, der Baiselsberg (Mark. Ochsenbach) auf dem zwischen Kirchbach und Metter hinziehenden Arm des Strombergs mit 1635,4 württ. Fuß = 468,4 Meter über dem Meere und endlich der dritthöchste, der Schlierberg (Mark. Häfnerhaslach) im Westen des eigentlichen Strombergs mit 1586,8 württ. Fuß = 454,5 Meter. Der tiefste Punkt des Bezirks ist der Wasserspiegel des Neckars am Einfluß des Klingenbachs (Mark. Klingenberg) mit 547,3 württ. Fuß = 156,7 Meter.


  1. Aufgenommen und berechnet von Professor Kohler und Trigonometer Rieth, zusammengestellt und reducirt von Trigonometer Regelmann.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 07. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0007.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)