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die Orte: Hausen a. d. Z. gegen 300 Scheffel, Nordheim, Nordhausen, Schwaigern etwa 300 Scheffel, und Stethen. Cichorie wird am meisten verkauft in Botenheim, Cleebronn, Massenbach, Meimsheim, Nordheim und Stethen. Zuckerrüben verkaufen die Orte Cleebronn, Dürrenzimmern, Frauenzimmern, Klingenberg, Meimsheim, Nordheim und Pfaffenhofen. Hanf und Flachs wird für den eigenen Bedarf gebaut und nur Michelbach verkauft einiges von seinem Hanferzeugniß (s. auch die Ortsbeschreibungen).

Der Ertrag an Wiesenfutter wird in den meisten Orten selbst verbraucht; er reicht übrigens zur Erhaltung des nöthigen Viehstandes nicht hin, daher man auf den Anbau von Futterkräutern und Futtersurrogaten sehr bedacht ist. Von dem Wiesenfutter wird theilweise nach außen verkauft in den Orten: Güglingen, Haberschlacht, Häfnerhaslach, Leonbronn, Michelbach, Nordhausen, Ochsenbach, Pfaffenhofen, Spielberg, Weiler und Zaberfeld; letzterer Ort hat verhältnißmäßig den beträchtlichsten Futterverkauf. Mehrere Orte müssen noch Futter von außen beziehen.

Sämtliche Orte des Bezirks haben mehr oder weniger Obstbau, der in den meisten Orten in günstigen Jahrgängen theils einen mäßigen, theils beträchtlichen Verkauf nach außen zuläßt; namhaften Obstverkauf haben die Orte: Brackenheim, Botenheim, Güglingen, Meimsheim, Nordhausen, Nordheim, Ochsenbach, Pfaffenhofen, Spielberg und Zaberfeld.

Der Weinbau wird in sämtlichen Orten des Bezirks zum Theil sehr schwunghaft betrieben und in dieser Beziehung steht ihm nur noch der Oberamtsbezirk Besigheim, in dem ebenfalls in allen Orten Wein gebaut wird, zur Seite. Der Absatz der Weine geht hauptsächlich in den Schwarzwald, in das angrenzende Baden und in das Oberland; einzelne Orte verkaufen nur in die nächste Umgegend oder sie verbrauchen den erzeugten Wein im Ort selbst. Die bedeutenderen Weinorte sind: Brackenheim, Cleebronn, Dürrenzimmern, Haberschlacht, Hausen a. d. Z., Klingenberg, Meimsheim, Neipperg, Nordheim, Pfaffenhofen und Schwaigern.

Im ganzen Bezirk ist die Stallfütterung eingeführt und sogar der Herbstaustrieb nur in einzelnen Orten noch üblich. Zweckmäßige landwirthschaftliche Neuerungen, wie vortheilhaft angelegte Düngerstätten, verbesserte Ackergeräthe etc., haben durchgängig mehr oder weniger Eingang gefunden und sind in den meisten Orten allgemein geworden; von verbesserten Pflügen ist der Brabanterpflug überall eingeführt, überdies findet man allenthalben die Walze, die eiserne Egge und das einfache Joch mehr oder weniger im Gebrauch. Repssämaschinen befinden sich in Hausen b. M., Leonbronn, Massenbach, Neipperg (Schloßgut), Kirchbach und Ochsenberg; Dreschmaschinen in Hausen b. M., Leonbronn, Kirchbach und Schwaigern (Schloßgut).

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0098.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)