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Schenkungsbuch (fol. 36a) kommt im J. 1109 eine villa Gardaha in comitatu Bretheim (Bretten) vor, und in einer Urkunde Konrads von Magenheim vom Mai 1280 (s. u. Michaelsberg) ein Conradus comes de Veihingen, eiusdem provinciae landgravius, in qua sita est ecclesia in Ruhelberg.

Ein im Nordosten des Oberamtes gelegener Theil desselben gehörte zu dem Waldbezirk, worüber K. Otto III. den 1. Jan. 988 dem Bischof Hildebold von Worms den Königsbann verlieh. Hohenstaufischer Allodialbesitz befand sich zu Güglingen, Schwaigern, Nordheim und Lauterstein (einer jetzt zu Hausen bei Massenbach gehörigen Parzellar-Markung), welcher Besitz unter Anderem im J. 1188 bei dem Verlöbniß Herz. Konrads von Rotenburg, nachherigen Herzogs von Schwaben, zur Wiederlage für die kastilische Königstochter Berengaria bestimmt wurde (Wirt. Urkb. 1, 228. 2, 256).

Die Reihenfolge, nach welcher bis zum Schluß des 13. Jahrhunderts die wichtigeren Ortsnamen des Oberamtes in der Geschichte nach ächten Urkunden, beziehungsweise unverdächtigen Quellen auftreten, ist folgende: Schwaigern 765, Klein-Gartach 766, Meimsheim 788, Michaelsberg, Magenheim, Botenheim, Rodbachhof 793, Frauenzimmern 795, Hausen bei Massenbach 805, Nordheim um 823, Dürrenzimmern 826, Stockheim um 950, Stethen 12. Jahrh., Weiler 1122 (?), 1279, Massenbach um 1150, Brackenheim in der 2. Hälfte des 12. Jahrh., Spielberg 1161 (?), um 1350, Güglingen 1188, Bromberg 1203, Hausen a. d. Z. 1207 (?), 1295, Stocksberg 1220, Haberschlacht 1229, Ochsenberg 1231, Blankenhorn, Neipperg 1241, Cleebronn, Balzhof, Pfaffenhofen 1279, Leonbronn 1289, Ochsenbach 1290, Klingenberg 1293, Michelbach 1296 u. s. w.

In der Folge finden wir in diesen Gegenden eine große Menge von Geschlechtern, theils neben theils nach einander in hiesigen Besitz sich theilend, manche der Gegend selbst entsprossen, andere aus der Nähe oder auch weiter her stammend, manche längst erloschen, andere jetzt zu den deutschen Regentenfamilien zählend. Hiezu kommt noch ein nicht unbedeutender geistlicher Besitz.[1]

Eine der ältesten und zu ihrer Zeit wohl die bedeutendste hier angesessene Familie ist die magenheimische, welche auf der Burg, beziehungsweise den zwei Burgen am Michaelsberg gesessen, im J. 1147 auftritt und im Anfang des 15. Jahrhunderts erlischt. Ihre Hauptbesitzungen, z. Th. kurmainzische Lehen, ergeben sich daraus, daß am Ende des 13. Jahrh. Ulrichs von M. Tochter Maria ihrem Gatten, dem Grafen Otto von Hohenberg (zu Nagold), die Hälfte der niederen Burg M. mit der Hälfte von Brackenheim und von Blankenhorn,


  1. Die genaueren Nachweise zum folgenden s. u. im topogr. Theil.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0133.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)