Seite:OABrackenheim0261.jpg

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hat: 1721 d. 24. Jul. wurde Matth. Bujer und sein Weib im ersten jar vom Bliz erschlagen. Hiob 37, 19.

Zwischen Güglingen und Frauenzimmern wird eine Stelle „Heugelinsmühle“ genannt, hier stand die Heugelinsmühle.

Zu der Gemeinde gehört:

Sophienhof, 1/8 Stunde unterhalb Güglingen an der Zaber gelegen, hier besteht eine Ölmühle und eine dazu gehörige Sägmühle (s. oben).

Geschichte der Stadt.

Der Name der Stadt wird in den verschiedensten Zeiten ziemlich gleich geschrieben; in den J. 1188, 1295 u. s. w. heißt er Gugelingen. Der Ableitung desselben von Gugel, cucullus, Kapuze, auch Mantel mit einer Kapuze, welche allerdings in dem Wappen der Stadt seit Jahrhunderten einen Ausdruck gefunden hat (s. o.) ist wohl diejenige von dem Stamme Gug, dem auch der Mannsname Gogo entstammt, vorzuziehen.

Ums J. 1188 hatte allhier die hohenstaufische Familie Allodialbesitz (s. o. VII. 1). In der Folge gehörte die Stadt den Herrn von Neuffen; den 6. Febr. 1253 schenkte Gottfried von Neuffen aus seinem hiesigen Zehenten an das Kloster Maulbronn ein Fuder Weins jährlich zu Messen und ein Malter Waitzen zur Bereitung der Hostien (St.-A.). Neben den Neuffen erscheinen vor Anderen auch die Magenheim hier begütert; den 22. Jan. 1288 erhielten Ulrich und Erkinger von Magenheim Weinberge in der Rietenfurt dahier (s. folg. S.) von Heinrich von Brettach als Lehen aufgetragen (Mone 15, 311).

Gegen das Ende des 13. Jahrhunderts wurde die Stadt durch die Familie von Neuffen der Reihe nach an Konrad von Weinsberg, sodann an Gerlach von Breuberg, den vielversuchten und erwerblustigen eifrigen Anhänger K. Adolfs, Landvogt der Wetterau, Landfriedenshauptmann in Thüringen, verpfändet, wie aus folgenden anderweitigen Schenkungen und Verkäufen Rudolfs von Neuffen hervorgeht. Den 8. Febr. 1295 schenkte derselbe an das Kloster zum h. Grab in Speier das Patronatrecht der hiesigen Kirche mit ihrer Dos, den Zehenten und allen Zugehörungen, wozu folgende Personen ihre Einwilligung gaben, beziehungsweise keine Rechte irgend welcher Art geltend machen zu wollen erklärten: den 1. März d. J. sein Schwager Konrad von Stralenberg, den 4. März seine Gattin Elisabeth von Stralenberg, welcher diese Güter zum Heirathsgut gegeben worden waren, seine Mutter Mechthild, Wittwe Gottfrieds von Neuffen, und seine Schwester Maria mit ihrem Gatten Ulrich von Magenheim, den 8. März Konrad von Weinsberg der Jüngere, welchem Rudolf

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0261.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)