Seite:OABrackenheim0351.jpg

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Bedingung, daß derselbe das Schloß bauen und da wohnen solle; Heinrich unterließ das Bauen, weßhalb das Lehen vom Markgrafen Jakob I. von Baden eingezogen und Heinrich mit einer Beschwerde hiegegen vom Mannengericht zu Ettlingen im J. 1439 abgewiesen wurde (O.-A.-Beschr. Nagold 148). – Im Oberamt Neckarsulm. Zu Offenau: im J. 1315 erhielt das Stift Wimpfen vom Bischof von Worms die Erlaubniß, an Konrad von N. den Ort Hurenfurt zu vertauschen gegen 2 Theile des großen Zehenten zu Offenheim, Wormser Lehen (St.-A.). Antheile am Ganerbenschloß Widdern, das jedoch von Graf Ulrich von Württemberg den 25. Jun. 1458 eingenommen und geschleift wurde; ein Gesuch Eberhards von N. und Genossen um Schadenersatz schlug der Graf mit der Antwort ab, sie und die Ihrigen haben von diesem Schloß aus mit Raub und Brand vielen Schaden gethan (Sattler Gr. 2. Forts. 246). – Im Oberamt Waiblingen. Der Buchenbachhof (Gem. Birkmannsweiler) von Eberhard Friedrich von N. 1711 erworben, 1728 von dessen Erben um 24.000 fl. verkauft (O.-A.-Beschr. Waiblingen 120).

2. In Baden. Im Bezirksamt Bretten. Zu Zaisenhausen Güter und Rechte bis 1365 (St.-A.). – Im Oberamt Bruchsal. Die halbe Burg Oberöwisheim bis 1348 (Klunzinger 4, 32). – Im Bezirksamt Eppingen. Zu Eppingen: vor 1263 Gülten (s. o.). Im J. 1305 verzichtete Reinbot von N. auf das Patronatrecht zu Schluchtern, allein nach dem Wormser Diöcesanregister von 1496 hatte die Familie das Präsentationsrecht wieder. (vrgl. Klunzinger 4, 31. 42) Zu Streichenberg und Stebbach pfälzische Lehen im 16. Jahrhundert (vergl. eb. 45); noch später Zehentrechte und Grundzinse, die indessen abgelöst wurden. – Im Oberamt Heidelberg. Die abgegangene Burg Schadhausen (bei Heidelberg) im J. 1454, welche jedoch schon 1458 in sturmfederschem Besitze erscheint (Widder Geschichte der Pfalz 1, 381); noch 1470 Zehenten allhier (Klunzinger 4, 40). – Im Bezirksamt Mosbach. Den 23. Apr. 1397 verkaufte das Domkapitel zu Mainz an Eberhard von N. und 2 Gebrüder von Hirschhorn Schloß, Burg und Stadt Allfeld, die 2 Dörfer Mühlbach und Katzenthal, in Sulzbach ein Drittel der Vogtei und Frevel für 2000 Goldgulden (Würdtwein Nov. subs. 2, 320). In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts das halbe Dorf Daudenzell samt 1/10 des anderen Theiles (Klunzinger 4, 47). – Im Bezirksamt Neckarbischofsheim. Im Anfang des 18. Jahrhunderts vorübergehend das Rittergut Babstadt (Klunzinger 4, 47). – Im Bezirksamt Sinsheim. Zu Michelfeld Gülten auf dem Bachmannshof bis 1324, 1/3 des Orts bis 1470 (Klunzinger 4, 31. 39). Zu Reihen stiftete Reinhard von N. 1454 eine Frühmesse, und stand das Patronat der Kirche der Familie noch nach dem Wormser Diöcesanregister von 1496 zu; 1470 wurde die Hälfte des Orts an die Pfalz verkauft (Klunzinger 4, 37. 40); später hatte die Familie hier noch Zehentrechte und Grundzinse, die indessen abgelöst wurden. – Im Bezirksamt Wiesloch: das Patronat des St. Georgs- und St. Johannes-Altares zu Wiesloch und der Frühmesse zu Dielheim nach obigem Diöcesanregister.

3. In Hessen. Im J. 1441 übertrug Pfalzgraf Otto den Schutz über das Ritterstift Wimpfen an Eberhard von N., wie dies schon sein Vetter Ludwig gethan (Archiv für hess. Gesch. 3, 23). – Im J. 1536 empfing Ludwig von N. vom Kurfürsten Ludwig von der Pfalz die Burglehen zu Oppenheim, Niederwiesen und Westhofen, welche seiner Familie noch längere Zeit hindurch verblieben.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 351. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0351.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)