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In kirchlicher Beziehung gehört Kirchbach seit 1653 zu Ochsenbach (Klunzinger 3, 169).

c. Bromberg,

ein 1/4 Stunde südöstlich vom Mutterort im Kirchbachthal gelegenes einzelnes Haus, hiezu gehört eine 210 Morgen große Staatsdomäne (1461/2 Morg. Äcker, 60 Morg. Wiesen und 31/2 Morg. Gärten); die Güter sind einzeln verpachtet.

Der Name, welcher in älterer Zeit Branburc (1203), Branburch (1236), Bronburk (1335), Bromburk (1338), Bramberg (1445) u. s. w. geschrieben wurde, ist herzuleiten von dem althochdeutschen: pramo, mittelhochdeutschen: brame, was mehrere rankende und stachlichte Sträuche bedeutet. – Nach der einst hier befindlichen Burg dieses Namens schrieb sich ein im 13.–15. Jahrhunderte blühendes Geschlecht von gräflich vaihingenschen Lehensleuten, als dessen Mitglieder folgende vorkommen: Walther, welcher im J. 1203 seinen Ansprüchen an das Patronatrecht zu Knittlingen entsagt (Wirt. Urkb. 2, 342); Konrad, den 8. Febr. 1236 Zeuge Alberts von Roßwag, den 26. Jun. 1241 Belreins von Eselsberg; Ulrich, den 6. Febr. 1272 Siegler in einer Urkunde des Stifts St. Guido zu Speier und in den J. 1277, 1283, 1286 Zeuge und Siegler in Urkunden des Grafen Konrad von Vaihingen; Berthold, Ulrich, Konrad, Volmar, den 13. Dec. 1286 und die zwei letzten auch den 1. Aug. 1291 Verkäufer von Wein aus ihrer Precarie zu Gründelbach ans Kloster Maulbronn (St.-A.); Ulrich und Ludwig Besitzer einer Mühle zu Horrheim im J. 1288 (Klunzinger 3, 180); Ulrich, Konrad und Volmar Gebrüder, welche den 1. Jan. 1301 auf Ansprüche an Güter zu Feldrennach verzichten (Mone 2, 372). Ulrich genannt Klein-Ulrich wurde ums J. 1335 von dem Grafen Konrad von Vaihingen in Verbindung mit Berthold von Massenbach, Heinrich von Neipperg und Hans von Gemmingen getödtet, weßhalb dieselben zur Sühne verschiedene Stiftungen an die Frühmesse zu Horrheim machten (Urk. vom 19. Jun. 1335, 2. Mai 1337, 19. Mai 1338, 3. Jun. 1339 im St.-A.). Im 15. Jahrhundert kommt bloß noch vor Hans von Br.: im J. 1417 zehentberechtigt zu Aich O.-A. Nürtingen (St.-A.), auf den 16. Okt. 1430 von der Herrschaft Württemberg zu einem Kriegszug gegen die Hussiten nach Stuttgart erfordert (Sattler Gr. 2. Forts. 113); im Verein mit seiner Gattin Anna von Balgen den 11. Okt. 1445 Mitstifter einer Brüderschaft in der Pfarrkirche zu Güglingen (St.-A.) und den 15. Aug. 1456 Siegler in einer Urkunde des Klosters Frauenzimmern (Mone 4, 322).

Das Wappen der Familie enthielt nach mehreren noch vorhandenen Siegeln einen schrägrechts getheilten Schild, dessen Felder nach

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 376. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0376.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)