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den 20. Febr. 1482 mit dem Asylrecht begabt, welches viele und lange Streitigkeiten mit der Stadt veranlaßte, übrigens auch nachdem der Hof durch Einziehung des Klosters an Württemberg übergegangen war, aufrecht erhalten wurde und nur nach und nach in Vergessenheit kam. Die Gebäude standen in der Oberthor-Vorstadt und wurden 1791 als baufällig abgetragen. – Der Bebenhäuser Hof zwischen der Heu- und Webergasse, der Mittelpunkt ansehnlicher Besitzungen des Klosters in dieser Gegend, welche Kaiser Friedrich II. schon 1232 freite, wird als „Steinhaus“ zuerst 1257 genannt; er hatte eine von Albrecht von Owen 1330 gestiftete und dotirte Capelle mit Pfründe. Württemberg unterhielt hier bis 1806 einen Pfleger. Jetzt befindet sich in dem, 1770 besser eingerichteten, Gebäude die Stiftungsverwaltung. – Den Hof des Klosters St. Blasien in der Bliensau, eine Schenkung Heinrichs von Ybach 1165, kaufte die Stadt 1650 sammt den Gütern (100 M. Wald) um 5000 fl., trat aber 1697 den Wald um 2500 fl. an Württemberg ab. S. Nellingen. – Das Kl. Blaubeuren erhielt schon 1150 hier Güter, und 1230 einen Hof und Kelter an der Beutaustraße unweit der Frauenkirche; seine Verwaltung war unter Württemberg bis 1806 mit dem Denkendorfer Hof combinirt. Das Gebäude ist jetzt Privateigenthum. – Der Denkendorfer Klosterhof am Holzmarkt, wird 1387 zuerst genannt; Württemberg unterhielt hier einen Pfleger; jetzt ist der Hof im Privatbesitz (Gasthaus zum Schwan). – Dem Kl. Fürstenfeld (-Bruck in Bayern) gestattete der Rath 1317 gegen Entrichtung von 100 Pfd. Heller Häuser und Güter auf städtischem Gebiet bis zum Werth von 500 Pfd H. zu kaufen und steuerfrei zu besitzen. Seine Besitzungen wurden 1330 von Kaiser Ludwig und 1408 von König Ruprecht gefreit. Der Hof, zuerst 1390 genannt, 1541 und 1701 eingeäschert und jedesmal wieder aufgebaut, ein gefälliges Gebäude, ehemals mit einer Capelle, steht an der Heu- und Strohgasse, und ist jetzt Privateigenthum. Bis 1802 war er von einem Conventual als Pfleger bewohnt. – Das Kloster Kaisersheim erhielt 1303 von Meister Trutwin, dem Arzt, Haus und Güter nebst einer Capelle zur heil. Jungf. Maria auf dem Schönenberg; so entstand der 1322 durch Ankäufe erweiterte Kaisersheimer Klosterhof am Burgweg, zu welchem schon 1314 der vorzügliche Burgweinberg und andere von 1318 bis 1353 vermehrte Besitzungen gehörten. Die Steuerfreiheit wurde von der Stadt gegen 132 Pfd. H. ertheilt. Der stattliche Pfleghof wurde 1775 größtentheils neu gebaut; er war von zwei Capitularen, einem Pfleger und einem Pater Prediger bewohnt. Der Gottesdienst in der dazu gehörigen Capelle für die in der Stadt wohnenden Katholiken führte viele Streitigkeiten mit dem

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Eßlingen. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAE%C3%9Flingen_130.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)