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kommt sie bald auf die Grenze zwischen den Bezirken Herrenberg und Böblingen, und nachdem sie diese 1/8 Stunde gebildet hatte, mündet sie in die Hildrizhauser Würm ein.

b. Auf der linken Seite:

1) Der Heiligenbrunnen entspringt 1/8 Stunde westlich von Hildrizhausen und geht im Ort in die Würm.

2) Der Krebsbach entspringt in zwei Armen 1/2 Stunde südlich von Rohrau, fließt an letzterem Ort östlich vorüber, und geht 1/2 Stunde unterhalb desselben über die Bezirksgrenze, um bei Ehningen, O.A. Böblingen, in die Würm zu münden. Anfangs durch ein tiefes, mit vielen Seitenschluchten versehenes Waldthälchen der Keuperformation fließend, tritt er unfern Rohrau in das flache Ackerland und verliert dort die Thalwände, dagegen erweitert sich die Thalsole bis zu einer 1/8 Stunde, und behält diese Breite bis zur Oberamtsgrenze.

Während seines Laufs von 5/4 Stunden erhält der Krebsbach als Zuflüsse: a) den Brühlgraben, welcher durch die Vereinigung des Dorfgrabens, des Seegrabens und Hungergrabens gebildet wird und 1/8 Stunde nördlich von Rohrau einmündet. b) Den von Gärtringen herkommenden Rindbrunnenbach, und c) einen Bach, der aus der Kohlklinge 1/4 Stunde östlich von Rohrau kommt, und nach einem 1/2stündigen Lauf einmündet.

Noch sind einige Trockenthäler zu erwähnen, wie das bei Gärtringen beginnende Deufringer Thal, welches übrigens bald den Bezirk verläßt und unterhalb Dachtel in das Aithal zieht. Ferner das Thennen-Thal, welches bei Deckenpfronn, im Oberamt Calw anfangend, 1/2 Stunde nördlich von Ober-Jesingen in den Bezirk kommt, und seinen Zug gegen Nufringen nimmt, wo es sich verliert. Endlich fällt noch der Anfang des gegen die Nagold ziehenden Agenbach-Thals in den Bezirk. Es beginnt in mehreren Verzweigungen, von denen die bedeutendste das Mäntles-Thal genannt wird, 1/4 Stunde nördlich von Ober-Jettingen, erhält bald steile und namhafte Gehänge, und führt nach einem ziemlich gekrümmten Zug von 1/2 Stunde über die Bezirksgrenze.

c. Stehende Gewässer[1].

Von noch bestehenden Seen und Weihern sind zu nennen, 2 Seen an dem Hardtwald auf der Markung Altingen, von denen übrigens einer am Abgehen ist, ein kleiner See auf der Höhe des Schönbuchs westlich von Kayh, einer 1/4 Stunde nördlich von Poltringen, und ein ganz unbedeutender westlich von Unter-Jesingen; Weiher bestehen bei Hohen-Reuthin, in Wurmfeld und im Schloßgarten zu Mötzingen. Außer diesen befinden sich in sämmtlichen Orten des Bezirks, mit Ausnahme der an Flüßchen und Bächen gelegenen, Wetten, welche theils zum Schwemmen der Pferde, theils auf den Fall von Feuersgefahr angelegt wurden.

Von abgegangenen Seen und Weihern waren die bedeutendsten die beiden Seen (der obere und der untere) bei Herrenberg und


  1. S. hierüber die Ortsbeschreibungen.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 015. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_015.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)