Seite:OAHerrenberg 169.png

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Jakob dem Sohne dessen Antheil am Dorfe; später noch, am 2. Aug. 1473, gelangte an Graf Eberhard im Bart von Konrad und Kraft von Hailfingen deren hiesiger Besitz.


Entringen,


Gemeinde II, Klasse mit 1435 Einw. a. Entringen, 1432 Einw., wor. 3 Kath. und 13 eig. Confession. b. Hohen-Entringen, 3 kath. Einw. Evang. Pfarrei. Die Kath. sind nach Poltringen eingepfarrt.

Entringen, Pfarrdorf mit Marktgerechtigkeit, ist der Sitz eines Revierförsters und eines Amtsnotars.

Der unregelmäßig gebaute mit reinlich gehaltenen, theils gekandelten, theils gepflasterten Straßen versehene Ort liegt an der Herrenberg-Tübinger Landstraße 2 Stunden südöstlich von der Oberamtsstadt, theils in den Thalebenen des Käsbachs und des Rohrbachs, theils an einem westlich geneigten Ausläufer, der im Rücken (Osten) des Orts sich erhebenden Schönbuchsterrasse, welche demselben Schutz gegen Ostwinde gewährt und mit ihren vielfältigen obstreichen Vorsprüngen, von denen einer mit dem Schloß Hohen-Entringen geziert ist, einen freundlichen Hintergrund für die malerische Ansicht des Orts bildet.

Aus der Mitte desselben erhebt sich die sehr ansehnliche, im germanischen Styl erbaute Pfarrkirche, die vermöge ihrer erhöhten Lage und ihrer Großartigkeit weit über das Dorf emporragt, und in der Ferne gesehen, demselben ein städtisches Ansehen verleiht; besonders schön nimmt sich der viereckige, schlanke Thurm aus, der übrigens mit seinem obersten, erst später aufgebauten Stockwerke und mit dem hohen, spitzen Zeltdache, auffallend gegen Nordwesten hängt. Die an der südlichen Ecke des Langhauses angebrachte Inschrift: anno dni 1452 incepta est hec eccia (ecclesia) gibt entweder das Erbauungsjahr der Kirche, oder, was wahrscheinlicher ist, die Zeit einer an derselben vorgenommenen, bedeutenden Veränderung an. An der westlichen Giebelseite befinden sich über dem spitzbogigen Eingang 2 Wappen, das eine denen von Ehingen angehörig: ein Rudolf von Ehingen, dessen Grabtafel in dem Rathhaussaal hängt (siehe unten), soll nämlich der Stifter des Kirchengebäudes gewesen sein und wurde auch in demselben beigesetzt. Der mit einem halben Achteck schießende Chor hat, wie auch das Langhaus, spitzbogige, mit germanischem Maßwerk gefüllte Fenster. An der südlichen Seite des Langhauses befinden sich mehrere Grabdenkmale, von denen wir folgende anführen: 1) das eines Herrn

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_169.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)