Seite:OAHerrenberg 181.png

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sie eine Reihe, deren Anführer die Kirche betrat, wenn der letzte noch bei der Burg war.

Die Lehensoberherrlichkeit über fünf Theile an der Burg rührte von den Grafen von Hohenzollern, von welchen im 15. Jahrhundert die schon genannten Familien von Hailfingen und von Gültlingen, ferner von Stadion, die Herter (Mon. Zoller. Nr. 514) und als die Rechtsnachfolger im Herterischen Theile (ib. Nr. 548) die Wehingen diesen Besitz zu Lehen hatten (Burgermeister Thes. jur. equestr. 1, 357. 358). Ums Jahr 1527 kam dieses hohenzollersche Lehen in Eine Hand, in die Sebastians von Gültlingen (Steinhofer 2, 670, vrgl. auch Lünig R.-A. 12a, 281). Am 2. Jan. 1603 belehnte Graf Eitel Friedrich von Zollern den Balthasar und Hans von Gültlingen mit dem Theil an Burgstall und Schloß Hohenentringen, den ihr Vater hatte, mit allen Rechten, Freiheiten und Zugehörungen, Schönbuchrechten, Trieb, Trat, Wunn und Waid, einem Baumgarten, Leibeigenen in den umliegenden Orten, 12 Morgen Holz in der Buchhalde, 43/4 Mannsmad Wiesen; den 12. Dezember 1609 aber eignete Graf Johann von Zollern all diese Güter dem Balthasar von Gültlingen, wofür ihm dieser 1000 fl. Kapital sammt Zinsen für ewige Zeit zu Lehen auftrug (Lünig R.-A. 12a, 162).

Die Erwerbungen Württembergs in Entringen, welches bis 1808 dem altwürttembergischen Amt Tübingen zugetheilt blieb, erfolgten zu verschiedenen Zeiten seit der Mitte des 14. Jahrhunderts. Den 16. April 1392 reversirte sich Hans, genannt Schwarzhans, von Gültlingen gegen den Grafen Eberhard den Milden von Württemberg wegen des zu Lehen empfangenen Antheils am Recht im Schönbuch und der Burg zu E. (Lünig a. a. O. 220, vrgl. eb. 225); über weitere hiesige Güter derselben Herren erwarb Württemberg noch im Jahr 1431 durch Tausch die Lehensoberherrlichkeit (Sattler Grafen 2 Beil. Nr. 48; vergl. überhaupt Lünig a. a. O. 231. 244. 255. 280. 281. 283.). Am 30. Jan. 1430 erkauften die Grafen Ludwig und Ulrich von Württemberg hiesige Leibeigene von Wilhelm von Hailfingen, Johanniterordenscomthur zu Mergentheim (St.-A.). Am 6. Dez. 1468 erwarb Graf Eberhard von Württemberg im Bart Antheile an Burg und Dorf für 3000 fl. rhein. von Diepold und Burkhard von Ehingen und am 2. Aug. 1473 derselbe gleichfalls Antheile für 2800 fl. von Konrad und Kraft und Hug von Hailfingen, deren Familie gleichwohl später wieder von Württemberg einen hiesigen Besitz zu Lehen trug (Steinhofer 3, 434, Lünig a. a. O. 264. 266–69), aber schon im Jahr 1527 mit Wendel ausstarb. Als Herzog Christoph den 18. Juni 1553 den

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_181.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)