Seite:OAHerrenberg 273.png

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für den eigenen Bedarf gehalten und die Bienenzucht ist im Abnehmen.

Was die Mittel zum Verkehr betrifft, so setzt eine Vicinalstraße nach Poltringen und eine auf die Herrenberg-Tübinger Landstraße den Ort mit der Umgegend in Verbindung.

Die Gemeindepflege besitzt 1156/8 Morgen 41 Ruthen Wald, worunter 50 Morgen begriffen sind, welche für eine Schönbuchsgerechtigkeit von dem Staat abgetreten wurden. Die durchgängig mit Laubhölzern schlecht bestockten Waldungen sollen allmählig in Nadelwaldungen (Forchen), für die sich der vorhandene magere Sandboden besser eignet, umgewandelt werden. Von dem jährlichen Ertrag, dermalen in 2125 Stück Wellen bestehend, erhält jeder Bürger 25 Stück als Gabholz.

Indessen siehe über den Gemeinde- und Stiftungshaushalt Tab. III.

Einige Schulstiftungen sind vorhanden.

Bis zur Gefäll-Ablösung hatte außer den Gülten der Staat, mit Ausnahme eines kleinen der Universität Freiburg zugestandenen Theils, den großen, sowie den Heu- und 1/3 des Weinzehenten zu beziehen; der kleine Zehenten stand der Pfarrei zu.

Südlich vom Ort erhebt sich ein kleiner Hügel, der „auf dem Keller“, auch „auf dem Kern“ genannt wird; nach der Volkssage soll hier ein Gebäude (Burg) gestanden sein.

Herren von Pfäffingen, als pfalzgräflich tübingische Dienstmannen, kommen in erhaltenen Urkunden erstmals vor um 1188, nemlich Wolpoto de Phaffingen Zeuge bei der Verhandlung, welche Pfalzgraf Rudolf mit seinem Bruder Hugo in Betreff der Stiftung des Klosters Bebenhausen hatte (Schmid Urk. 5). Am 30. Jul. 1191 war Cunradus de Phaffingen bei dieser Stiftung selbst zugegen (Schmid Urk. 7). Spätere Namen sind Albert 1225 (Albertus de Phaiphingin, Mon. Zoller. Nr. 112), Werner 1228 (Merz 28 Wernherus de Pfaffingen Zeuge Pfalzgraf Rudolfs von Tübingen für Kloster Salmannsweiler), Hugo 1268 (Neugart Cod. dipl. Alem. 2, 264). Konrad, Elisabeth, Hailwig und Irmingart Geschwistrige, Wolframs sel. Kinder von Pfäffingen gaben den 17. Aug. 1299 mit Gutheißen ihrer Vettern Heinrich, Konrad und Ludwig zwei Morgen Ackers zwischen Pfäffingen und Poltringen dem Abt von Kreuzlingen für fünf Pfund und fünf Schill. Heller zu kaufen (Pupikofer Regg. des Stifts Kreuzlingen Nr. 119, vergl. auch Nr. 125). Im Jahre 1311 erscheint wieder ein Wolpot von Pfäffingen.

Nach dem Aussterben des Herrn von Pfäffingen kam der Ort an die Herrn von Hailfingen, in welcher Familie Wilhelm

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 273. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_273.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)