Seite:OAHerrenberg 303.png

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zweiten Hof mit dem Walde Buchhalde von dem Grafen Gotfried von Tübingen (Schmid Urk. 66, 98).

Sonst noch machte es Erwerbungen, im Jahre 1290 von den Herren v. Ow, 1410 von Burkhard von Hölnstein (siehe unten bei Roseck), 1455 von Jacob Herter von Andeck (Crus. 3, 335). Auch das Kloster Kreuzlingen war im Besitz wenigstens von Wiesen seit den Jahren 1299, 1302 (Pupikofer Regg. des Stifts Kreuzlingen Nr. 115, 125).

Es saßen im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert hier „Marschalke“, ohne Zweifel der Pfalzgrafen von Tübingen (Pupikofer a. a. O. Nr. 115, Schmid 401).

Die hiesige Kirche erscheint schon unter den frühen Besitzungen des Klosters Blaubeuren als erkauft durch dasselbe (Tubingius bei Sattler Grafen 4, 309), es kommt vor „Wernher der Pfafe“ in Urkunde vom 17. Mai 1299 (Pupikofer a. a. O. Nr. 114, vergl. Nr. 115). Gleichwohl erkaufte genanntes Kloster noch am 15. Aug. 1382 Kirchensatz und Widem für 400 fl. von den Brüdern Eberhard und Konrad Last, doch sollte Claus Last, Stiftsherr zu Constanz, die Kirche lebenslänglich genießen; im Jahre 1398 ließ es sich die Kirche einverleiben. Indeß bereits am 24. April 1404 veräußerte das Kloster den Kirchensatz für 200 fl. rheinisch an Württemberg, bei welchem Anlaß die Stiftsherren Claus und Eberhard Last für ihre Ansprüche an denselben durch die Befreiung ihrer Güter in Tübingen abgefunden wurden.

Bei Unter-Jesingen lag der abgegangene Ort Lachen, an welchem das Kloster Bebenhausen den 8. März 1229 in der Bulle Pabst Gregors IX. begütert erscheint; die Vogtei über die Klostergüter in Lachen war pfalzgräflich-tübingisch, bis sie der Pfalzgraf Eberhard von Tübingen den 23. April 1289 an das genannte Kloster veräußerte (Schmid Urk. 61, wo auch Albertus dictus de Lachun vorkommt; vergl. noch Schmid Text 401).

Im Hembach- (alt Hindebach-) Thälchen (Schmid 193) hatte das Kloster Blaubeuren, welches schon in seiner frühesten Zeit allhier Erwerbungen machte (Tubingius a. a. O.), wenigstens zeitweise im dreizehnten Jahrhundert eine eigene Probstei auf seinen Besitz in der Umgegend gegründet und solche seinem Patron, dem heiligen Johannes dem Täufer, geweiht (prepositus de Hindebach ordinis s. Benedicti in Urk. vom 5. Mai 1263, Schmid Urk. 34 = Mone Zeitschrift 3, 206; Hindebach, auch in Urkunde von 1283, Schmid Urkunde 201, Mone a. a. O. 433), aus der später wieder ein bloser Klosterhof wurde. Auf solchem hatten die Grafen von Württemberg das Hundsmal und andere

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 303. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_303.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)