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c. Das sogenannte Steinhaus wird in einer Urkunde von 1421 als an der Ecke der Kirchgasse gelegen bezeichnet; es ist darin von seinen „ehrbare Ingesessenen“ die Rede. Im Jahr 1513 besaß es Herr Jörg v. Winkenthal.

d. Das jetzige Krämer’sche Haus bei dem Oberamtsgerichts-Gebäude soll ein Sitz der Edeln von Kirchheim gewesen seyn.

Weitere gefreite Sitze des Adels waren: der in der Heidenschaft, welchen im 16ten Jahrhundert Hans Georg Volland von Vollandseck besaß; der des fürstl. Raths Mitschelin beim Öthlinger Thor; jener am obern Thor, den bis 1355 die Schweler besaßen, und jener an der Stadtmauer, welchen 1454 Heinrich v. Wernau an Wolf Schilling verkaufte. Außerdem hatten die Klöster St. Peter, Adelberg und Denkendorf von alten Zeiten her sogenannte Klosterhöfe hier.


Die Einwohner und ihr Nahrungsstand.

Am 15. Dec. 1840 war die ortsangehörige Bevölkerung der Stadt 5493, worunter 2643 männlichen und 2850 weiblichen Geschlechts. Die Zahl der Ortsanwesenden war im J. 1834: 5116, 1837: 5108, und 1840: 5228. Nach Gaupp’s Berechnungen, die sich auf die Ergebnisse des Decenniums von 1828–37 gründen, nahm die Bevölkerung jährlich durch Überschuß der Geborenen über die Gestorbenen um 49 zu. (Von 1731–40 war der jährliche Überschuß 54/10). Die männliche Bevölkerung verhält sich zur weiblichen wie 1000 : 1142. Im J. 1838 waren 1218 Familien vorhanden. Jährlich werden 445/10) Ehen geschlossen; auf 1 Ehe kommen 5 Kinder. Vergleicht man die Zahl der jährlich geschlossenen Ehen mit der Zahl der Einwohner, so kommen auf 1 Ehe 1025/10) Personen. Das 18. Kind ist ein todtgeborenes, und die 88. Geburt eine Zwillingsgeburt. Das 12. Kind ist ein uneheliches. (In dem Jahrzehend 1728–37 war es das 48.). Jährlich werden 2065/10) Kinder geboren. (Im Durchschnitt von 1728–37 war die Zahl 116). Von den Geburten kommen 100 Mädchen auf 105 Knaben. Das Verhältniß der Geborenen zur ganzen Bevölkerung ist wie 1 : 26. Jährlich kommen mit Inbegriff der Todtgeborenen 1735/10) Todesfälle vor. Innerhalb

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_121.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)