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und aufopfernden Liebe ihrer edeln Gründerin – auch anderwärts, und wo die Kräfte nicht reichen, durch die Vereinigung etlicher Bezirke zu solchem Zwecke, Nachahmung finden möchte.

5) Die Paulinenpflege. Auf den Wunsch Ihrer Majestät der Königin, und unter thätigster Beihülfe Ihrer Hoheit, der Frau Herzogin Henriette, wurde im Jahr 1826 ein bis dahin sehr vermißtes Rettungshaus für verwahrloste Kinder in Stadt und Amt errichtet. – Außer den großen Geschenken der königl. Familie und der Frau Herzogin und ihrer Familie sind die Einnahmequellen: die Zinse mehrerer vom Staat in Geld und Frucht für Arme von Stadt und Amt gereichte, nun an die Anstalt abgegebene, Spendallmosen, im Betrage von 8200 fl.; ein Staatsbeitrag von jährlichen 6 Klaftern buchenen Holzes; ferner ein jährlicher Beitrag von der Amtspflege und den Armenkasten in K. und Holzmaden; jährliche Kirchenopfer in allen Gemeinden des Bezirks und Ertrag des Opferstocks im Hause; eine Abgabe von jeder bürgerlichen Annahme eines Mannes und einer Frau im ganzen Bezirke von je 1 fl.; Kostgelder der Gemeinden für ein Kind von der Stadt jährlich 20 fl., vom Amt 15 fl.; ein Beitrag der Centralleitung des Wohlthätigkeitsvereins von jährlichen 300 fl.; sowie Legate, Geschenke etc., wovon das des kaiserlich russischen Staatsraths von Laband von 2000 Fr. und seinen sämmtlichen Linnen-Vorräthen zu erwähnen ist.

Das hübsche und geräumige, auf dem Graben zwischen dem Jesinger- und obern Thor gelegene, Gebäude der Anstalt, woran ein vier M. großer Garten stößt, wurde 1840 anstatt des frühern im Raum beengten um 11.000 fl. angekauft und mit einem ferneren Aufwande von 3000 fl. erweitert; und es kann nun, nach Gestattung der Kräfte, die Kinderzahl von dem dermalen 38 betragenden Stande nach und nach auf 80–100 erhöht werden.

Für den Unterricht der Zöglinge, welche nach zurückgelegtem sechsten Jahre eintreten, sorgt eine nach dem Wunsche

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_142.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)