Seite:OAKirchheim 154.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

obengedachten Berichte vom Jahr 1535 schied, als die Landesherrschaft noch getheilt war, der Bach am Markte die Stadt. Was nun zuerst den österreichischen Antheil betrifft, so finden wir, daß noch 1314 H. Luipold von Österreich denselben besaß. Allein bald darauf muß er an Württemberg verpfändet worden seyn, da 1319 Graf Eberhard versprach, denselben gegen 1800 Pf. H. wieder abzutreten. (Lichnowsky III. CCCLXXIII.) Nachdem 1319 die Herzoge von Österreich auch noch den Antheil der Herzoge Conrad, Ludwig und Simon von Teck an dieser Hälfte für 1000 Pf. H. angekauft hatten, kam die Auslösung wirklich zu Stande, wie denn Graf Eberhard 1321 bekennt, „daß vns der achtbar Mann Herr Burchhard von Ellerbach gewert hat, von wegen der Herzogen von Österreich 4350 Pf. H. vnd 500 Sch. Dinkels, darumb vns ier Thail an Tekke vnd an Kirchein inngeantwurt (übergeben) ward.“ Nicht lange hernach kam jedoch eine neue Verpfändung vor, da 1323 Herzog Luipold von Österreich bescheinigt, daß er dem Grafen Eberhard von Württemberg 1800 Pf. H. schuldig sey: die habe er ihm geschlagen auf Teck, auf Kirchheim die Stadt und auf Sigmaringen Burg und Stadt. Eine weitere Verpfändungsurkunde von 1325 ist auf den Grafen Ulrich ausgestellt, worin es heißt, daß dieser, wenn der Herzog ihn nicht bezahle, die Pfandschaft behalten dürfe; da nun die Zahlung wirklich nicht erfolgte, so nahm Ulrich im Jahr 1326 den österreich’schen Antheil in Besitz. Ein kleinerer Theil desselben scheint übrigens an Dritte verpfändet gewesen zu seyn, denn 1349 gibt Ritter Hans von Stein den Grafen Eberhard und Ulrich von Württemberg „alle die Luit, die ich het von der Herrschaft ze Östrich vnd die gehören an die Herrschaft gen Tegg und gen Kürchain vnd die die von Randegg vnd der Gangeler inhätten, vm 170 Pf. Heller.“ – Der tecksche Antheil dagegen wurde später erworben. Zwar versprach Graf Eberhard im Jahr 1304 den Herzogen

    über die Verwaltung der Herrschaft Teck und der Stadt Kirchheim getroffen hatten. (Ebendas. III. CCCXXVI.)

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_154.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)